Umfrage Maaßen-Streit beschädigt vor allem Seehofers Ansehen
Der Konflikt um Hans-Georg Maaßen schadet vor allem Horst Seehofer. Allerdings macht auch die Kanzlerin keine gute Figur: Viele Deutsche glauben, dass sie die Kontrolle verloren hat.
Der Regierungsstreit um die Zukunft von Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen hat einer Umfrage zufolge vor allem das Ansehen von Bundesinnenminister Horst Seehofer beschädigt.
43 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass unter den drei Parteivorsitzenden der großen Koalition der CSU-Chef den größten Verlust an Glaubwürdigkeit erlitten habe, wie aus einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Emnid für die "Bild am Sonntag" hervorgeht.
Mehrheit will keine Neuwahlen
22 Prozent sehen den größten Schaden bei Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel, 16 Prozent bei SPD-Chefin Andrea Nahles. 67 Prozent glauben indes nicht mehr, dass die drei Parteivorsitzenden noch vertrauensvoll zusammenarbeiten können, nur 27 Prozent trauen ihnen das noch zu.
- Keine Lösung in Sicht: Was die Maaßen-Krise vertrackt macht
- Neuer Anlauf im Fall Maaßen: Immerhin gesteht mal jemand einen Fehler ein
Trotz des Koalitionskrachs will aber die Mehrheit der Deutschen laut der Umfrage keine Neuwahlen. 54 Prozent wünschen sich, dass die Koalition bis zur regulären Bundestagswahl 2021 hält. 40 Prozent sind dagegen für vorgezogene Wahlen. Rund die Hälfte der Befragten (51 Prozent) hält die Regierung nach wie vor für handlungsfähig, 39 Prozent glauben das nicht mehr. 52 Prozent finden allerdings, dass Kanzlerin Merkel die Kontrolle über die Koalition verloren habe. 39 Prozent sehen das nicht so.
- Reuters