Zahlen der Bundesländer Diese Kosten verursachen unbegleitete junge Flüchtlinge
Jeder unbegleitete jugendliche Flüchtling kostet den Staat im Durchschnitt rund 50.000 Euro pro Jahr. Das ergab eine Umfrage der "Welt am Sonntag" in den Bundesländern.
Demnach gab allein Schleswig-Holstein 2017 insgesamt 105,2 Millionen Euro für die Unterbringung und Versorgung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge aus. Im nördlichsten Bundesland kostete ein Unbegleiteter damit rund 58.600 Euro. Ähnlich hohe Kosten entstanden in Sachsen und Niedersachsen (rund 54.000), weniger waren es in Thüringen (49.000) und Brandenburg (40.000). Im vergangen Jahr wurden mit Stand Mitte Oktober bundesweit 56.758 Unbegleitete in der Jugendhilfe betreut; davon waren 24.089 junge Volljährige.
Die übrigen Bundesländer machten dem Bericht zufolge keine oder nur veraltete Angaben. Der Bund trägt bisher nur einen kleinen Teil der Kosten. Die Finanzminister der Länder forderten auf ihrer Konferenz im Januar deshalb, dass sich der Bund mindestens zur Hälfte an der Finanzierung der Unbegleiteten beteiligt. In Schleswig-Holstein etwa betrug der Entlastungsbetrag des Bundes für das vergangene Jahr 11,9 Millionen Euro, also ein Zehntel des finanziellen Aufwands.
- AFP