Seitenwechsel Merkel-Minister wird Uni-Präsident

Aus dem Kabinett an die Hochschule. Helge Braun, einst Kanzleramtsminister von Angela Merkel, verlässt die Politik und wird Präsident der Universität Lübeck.
Er war Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesbildungsministerium, Staatsminister und Chef des Bundeskanzleramtes unter Angela Merkel (CDU). Zuletzt saß er als Vorsitzender vier Jahre lang dem Haushaltsausschuss im Deutschen Bundestag vor: Jetzt kehrt Helge Braun zurück in die Forschung. Am 1. April hat der ausgebildete Intensiv- und Notfallmediziner sein Amt als neuer Präsident der Universität zu Lübeck angetreten. Die offizielle Amtseinführung ist für den 15. Mai geplant, seine Amtszeit beträgt sechs Jahre.
"Die Uni Lübeck hat mit ihren Schwerpunkten Lebenswissenschaften und Informatik ein Profil, das mich gereizt hat", sagt Braun, 52. Er tritt die Nachfolge von Enno Hartmann an, der das Amt von Januar bis März 2025 kommissarisch innehatte. Präsidentin Gabriele Gillessen-Kaesbach war Ende 2024 in den Ruhestand gegangen.
Die Politik liegt hinter ihm
Mit konkreten Vorschlägen zur Zukunft der Hochschule mit derzeit rund 6.200 Studierenden und mehr als 2.000 wissenschaftlichen Mitarbeitenden hält er sich zunächst zurück. "Ich will die Hochschule und die Menschen in ihr zunächst kennenlernen und erst einmal zuhören", sagt er. "Doch Rankings bescheinigen uns eine hohe Studierendenzufriedenheit. Das ist eine großartige Grundlage, auf der wir aufbauen und unser Studien- und Lehrangebot noch attraktiver ausgestalten können", sagt er.
Zu den aktuellen Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD hält sich der neue Uni-Präsident bedeckt. "Zu dem Thema leiste ich mir den Luxus, keine Meinung mehr haben zu müssen", sagt Braun. Die Politik liegt hinter ihm.
Der CDU-Mann hatte auch auf das Amt des hessischen Ministerpräsidenten spekuliert. Doch zog die Partei in Hessen Boris Rhein (CDU) vor. Braun hatte kurz darauf seinen Rückzug aus der Politik angekündigt und war zur Bundestagswahl im Februar nicht mehr angetreten.
- Nachrichtenagentur dpa