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Bundeswehr: Beschaffung von Uniformen könnte nach Kritik verschoben werden


Nach Kritik an Kosten
Beschaffung von Uniformen könnte verschoben werden

Von afp, t-online
Aktualisiert am 24.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Heeressoldaten der Bundeswehr (Symbolbild): Das Verteidigungsministerium will wohl fast eine Milliarde Euro für neue Uniformen ausgeben.Vergrößern des Bildes
Heeressoldaten der Bundeswehr (Symbolbild): Das Verteidigungsministerium will wohl fast eine Milliarde Euro für neue Uniformen ausgeben. (Quelle: IMAGO/Juliane Sonntag)
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Die Bundeswehr soll neue Dienstbekleidung bekommen – für 825 Millionen Euro. Jetzt reagiert das Verteidigungsministerium auf Kritik.

Das Verteidigungsministerium will die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr mit neuen Uniformen, Trainingsanzügen oder Rucksäcken ausstatten. Der Antrag zur Finanzierung ging am Donnerstag im Haushaltsausschuss des Bundestags ein, wie die "Bild am Sonntag" berichtete. Es geht demnach um eine Summe von insgesamt 825 Millionen Euro, gestreckt bis ins Jahr 2032. An dem Plan gab es angesichts der Ausstattungsmängel der Bundeswehr heftige Kritik – er könnte nun verschoben werden.

Das Verteidigungsministerium erklärte am Sonntag, es gehe um "Modernisierungs- und Erneuerungsmaßnahmen" in den Bereichen Einsatzkampf-, Arbeits- und Sportbekleidung sowie im Bereich Dienstbekleidung. Diese Dienstbekleidung wird laut Ministerium "tagtäglich von zehntausenden Soldatinnen und Soldaten im sogenannten Innendienst in den Verbänden, Kommandos aber auch bei den integrierten Verwendungen bei Nato und EU getragen". Dazu gehöre "auch ein Anteil Ausgehuniformen". Die "Bild am Sonntag" hatte getitelt, die Bundeswehr wolle "825 Millionen für Ausgehuniformen".

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Entscheidung fiel schon 2018

Die Modernisierung der Dienstbekleidung – dazu gehören Jacke, Hose, Hemd, Mütze Socken und Schuhe – war schon 2018 entschieden worden, wurde dann aber zurückgestellt, um zunächst "wichtige Kampfbekleidung und -ausrüstung für die Truppe" zu erneuern, wie ein Ministeriumssprecher erläuterte. Dies sei in den vergangenen Jahren passiert. Nun könne "der Anteil Dienstbekleidung weiter umgesetzt" werden.

Laut "Bild am Sonntag" sind von den insgesamt 825 Millionen Euro 306 Millionen Euro bereits vertraglich gebunden, aber bisher nicht ausgegeben. Im Haushaltsausschuss geht es demnach noch um die fehlenden 519 Millionen Euro. Aktuell gibt es knapp 180.000 Soldatinnen und Soldaten, bis 2031 sollen es 203.000 sein. Pro Kopf wären die 825 Millionen Euro dann etwa 4.000 Euro.

Kritik an den Uniformplänen kam vom CDU-Haushaltsexperten Ingo Gädechens. Er sagte der Zeitung, es sei eine "absurde Prioritätensetzung, viel Geld für Uniformen ausgeben zu wollen, die die Bundeswehr kein Stück kriegstüchtiger machen". Mehr als 800 Millionen Euro seien "eine unfassbar große Summe, die viele Fragen aufwirft".

 
 
 
 
 
 
 

Pistorius wollte mehr Geld für die Bundeswehr

Auch der verteidigungspolitische Sprecher der FDP, Alexander Müller, kritisierte im "Tagesspiegel" die "fast eine Milliarde" Euro für Dienstanzüge. Die Bundeswehr habe dringenden Finanzbedarf bei Gebäuden, Munition, Digitalisierung, Fahrzeugen und Schiffen. "Wir dürfen jetzt nicht die falschen Prioritäten setzen, sonst gefährden wir den nötigen Zuwachs im Verteidigungshaushalt."

Der für das Vorhaben zuständige SPD-Haushaltspolitiker Andreas Schwarz räumte am Sonntag gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" ein, es gebe "in Anbetracht der haushalterischen Gesamtsituation sicherlich Beschaffungen, die eine wesentlich höhere Priorität haben". Als Beispiele nannte er Munition und Fahrzeuge. "Die politischen Signale, die mich gerade erreichen, deuten auf eine Verschiebung der Entscheidung in die nächste Legislatur hin."

Für den gesamten Verteidigungshaushalt sind im kommenden Jahr Ausgaben von 53,3 Milliarden Euro vorgesehen. Das sind knapp 1,3 Milliarden Euro mehr als dieses Jahr, aber deutlich weniger, als von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gefordert. Er hatte einen Bedarf von rund 58 Milliarden Euro angemeldet. In den kommenden Jahren, vor allem von 2028 an, wenn die Mittel aus dem wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine geschaffenen Sondervermögen aufgebraucht sind, sieht Pistorius einen deutlich höheren Bedarf.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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