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Patronen-Foto an Grünen: Wirbel um Entgleisung von CDU-Politiker


"Gegen Ihr Leiden"
CDU-Politiker löst mit Patronen-Botschaft an Grünen Wirbel aus

Von dpa, aj

Aktualisiert am 24.10.2024Lesedauer: 2 Min.
Landtag Sachsen-Anhalt - Alexander RäuscherVergrößern des Bildes
Steht in der Kritik: CDU-Politiker Alexander Räuscher. (Archivbild) (Quelle: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/ZB/dpa-bilder)

Der CDU-Politiker Alexander Räuscher sorgt für Aufregung im Parlament. Er postet ein Foto mit Patronen. Es folgt eine Begehung seines Büros durch den Landtagspräsidenten.

Im Landtag von Sachsen-Anhalt sind nach einem X-Posting des CDU-Abgeordneten Alexander Räuscher dessen Räumlichkeiten in Augenschein genommen worden. Das bestätigte ein Sprecher des Landtags auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. Räuscher hatte zuvor im Netzwerk X ein Foto gepostet, auf dem Patronen zu sehen sind. Andere Abgeordnete vermuten, dass es im Landtagsgebäude aufgenommen wurde.

Der Beitrag Räuschers war eine Reaktion auf den Post des Grünen-Mitglieds Franke-Langmach, der mit einem Meme angab, dass ihm Tweets von Räuscher Kopfschmerzen machten. "Herrlich. Darf ich Ihnen etwas gegen Ihr Leiden geben?“, antwortete Räuscher. Als ein anderer Twitter-Nutzer als Gegenmittel Räuscher den Rücktritt nahelegte, lehnte dieser ab und antwortete stattdessen: "Ich bin Konservativer, entsprechend die Behandlungsmethoden zur Auswahl:" Räuscher veröffentlichte dazu das Foto mit drei Patronen verschiedenen Kalibers, Tabletten und einem Geldstück. Inzwischen wurde der Post gelöscht.

Räuscher: "Ich weiß nicht, woher das Foto ist"

Räuscher kommt aus dem Harz, er ist Jäger und hatte die Grünen in der Vergangenheit immer wieder scharf kritisiert. Der Abgeordnete äußerte sich gegenüber der dpa bislang nicht zu dem Vorgang. Der "Mitteldeutschen Zeitung" (MZ), die zunächst online berichtete, sagte Räuscher: "Ich weiß nicht, woher das Foto ist." Er selbst habe das Foto nicht gemacht.

Der Sprecher des Landtags sagte, es habe keine Durchsuchung, aber ein Gespräch von Landtagspräsident Gunnar Schellenberger (CDU) mit dem Abgeordneten in dessen Büro stattgefunden. Räuscher habe freiwillig einige Schubladen geöffnet. Auch der Leiter des Objektschutzdienstes sei anwesend gewesen. Räuscher habe dabei versichert, dass er im Landtag keine Waffen und keine Munition habe, so der Sprecher.

Linken-Fraktionschefin Eva von Angern hatte den Landtagspräsidenten nach der Veröffentlichung des Fotos um eine Prüfung gebeten. Grünen-Fraktionschefin Cornelia Lüddemann erklärte: "Alexander Räuscher ist weder befähigt noch vertrauenswürdig genug, eine Waffe zu führen." Sie forderte die zuständige Waffenbehörde im Landkreis Harz auf, Räuscher gemäß Waffengesetz die Erlaubnis zum Waffenbesitz "unverzüglich zu entziehen".

Franke-Langmach: "Ich finde es einfach dumm"

Franke-Langmach sagte der MZ, er fühle sich durch das Patronenfoto zwar nicht bedroht. "Aber ich finde es einfach dumm, so ein Foto zu posten. Er präsentiert sich, wie er ist. Das ist ein Hilferuf nach Aufmerksamkeit, weil ihn niemand ernstnimmt."

Auch vermute er, dass Räuscher die Patronen im Landtag fotografiert hat. "Das Mobiliar, das da zu sehen ist, sieht verdächtig nach Landtagseinrichtung aus. Wenn das so ist, hätte er sein Privileg missbraucht, dass er als Abgeordneter an der Sicherheitsschleuse vorbeigehen darf, ohne kontrolliert zu werden."

CDU-Fraktionschef Guido Heuer sagte auf Nachfrage der dpa, der Vorgang werde intern ausgewertet. "Wir sind in der Diskussion." Man werde am Freitag eine Mitteilung herausgeben, so Heuer.

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