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Schüsse in München: Wagenknecht kritisiert Innenminister Faeser scharf


Reaktionen auf Schießerei in München
Wagenknecht: "Wir brauchen eine Zeitenwende"

Von t-online, fho, dm, cj

Aktualisiert am 05.09.2024Lesedauer: 3 Min.
Sahra Wagenknecht im Bundestag (Archivbild): Die BSW-Gründerin will kein Geld mehr für Waffen an die Ukraine ausgeben.Vergrößern des Bildes
Sahra Wagenknecht im Bundestag (Archivbild): Die BSW-Gründerin übt deutliche Kritik an Innenministerin Faeser. (Quelle: IMAGO/Frederic Kern/imago)

Am Morgen fielen Schüsse in München, der Schütze wurde von der Polizei erschossen. Die Politik gibt sich geschockt. Doch aus einer Partei kommt auch erste Kritik.

Schreckensnachrichten aus München: Am Morgen wurde ein 18-jähriger Schütze von der Polizei in der Nähe des NS-Dokumentationszentrums getötet. Wie der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bei einer Pressekonferenz am Mittag mitteilte, handelte es sich bei dem Schützen um einen Mann aus Österreich. Am Nachmittag teilte die Polizei mit, dass die Ermittler von einem Terroranschlag ausgehen.

Der Schütze war laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA bei der Staatsanwaltschaft Salzburg wegen eines Computerspiels mit Nähe zu islamistisch-terroristischem Gedankengut auf seinem Handy zuvor angezeigt worden. Das Verfahren wegen Mitgliedschaft bei der radikalislamischen Terror-Miliz Islamischer Staat (IS) sei aber eingestellt worden, hieß es. Was bisher über die Pläne des Täters bekannt ist, lesen Sie hier.

"München hat heute kurz den Atem angehalten", sagt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder in der Landeshauptstadt. "Zum Glück ist es am Ende gut ausgegangen." Der Hintergrund des Täters müsse noch ermittelt werden. Es gebe aber einen "schlimmen Verdacht", sagt Söder und verweist auf einen möglichen Zusammenhang zwischen der Tat und dem Gedenktag an das Attentat auf die israelische Olympia-Mannschaft in München am 5. September 1972. Der Schutz jüdischer Einrichtungen sei für ihn von ganz zentraler Bedeutung.

Faeser: "Schutz israelischer Einrichtungen hat oberste Priorität"

SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese zu t-online: "Erneut wird deutlich, wie groß die Gefahr durch den islamistischen Terror ist. Das Sicherheitspaket der Bundesregierung wird Extremismus und Terror klar begegnen. Zudem werden weitere Maßnahmen gemeinsam mit der CDU/ CSU in der kommenden Woche besprochen."

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagt, in München handele es sich um "einen schwerwiegenden Vorfall". Man sei mit den Einsatzkräften in Kontakt, wolle aber nicht spekulieren. "Der Schutz israelischer Einrichtungen hat oberste Priorität", sagt Faeser während einer Pressekonferenz in Berlin.

Wagenknecht: Innenministerin ist "hoffnungslos überfordert"

Deutliche Kritik vor allem auch an Faeser kam von Sahra Wagenknecht (BSW). Sie sagte zu t-online: "Was ist nur aus Deutschlands innerer Sicherheit geworden? Der Staat versagt beim Schutz seiner Bürger." In Richtung Faeser fügte sie hinzu: "Wir haben eine Innenministerin, die mit ihrem Amt hoffnungslos überfordert ist."

Video | Dieses Video soll den Verdächtigen bei der Tat zeigen
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Quelle: t-online

Ihre Partei habe innere Sicherheit zum Schwerpunktthema erklärt, so Wagenknecht weiter. "Wir brauchen eine Zeitenwende gegen radikalen Islamismus, unkontrollierte Migration und Kriminalität"

"Dauerhafter Zustand der Anspannung und Bedrohung"

Die israelische Generalkonsulin für Süddeutschland, Talya Lador-Fresher, dankt den Einsatzkräften in München für ihr Handeln und ihre Zusammenarbeit. "Dieses Ereignis zeigt, wie gefährlich der Anstieg des Antisemitismus ist", sagte sie. "Es ist wichtig, dass die breite Öffentlichkeit ihre Stimme dagegen erhebt." Das Generalkonsulat sei zum Zeitpunkt der Schüsse geschlossen gewesen zum Gedenken an den Anschlag bei den Olympischen Spielen in München vor 52 Jahren.

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, zeigt sich schockiert vom Angriff. "Nach den jetzigen Informationen scheint es erneut einen islamistischen Hintergrund zu geben, wie bereits in Solingen vergangene Woche als drei Menschen von einem Attentäter ermordet wurden". Er fügte hinzu: "Wir befinden uns in einem dauerhaften Zustand der Anspannung und Bedrohung. Wir dürfen uns von den Feinden der offenen Gesellschaft unsere Freiheit und unser Leben nicht zerstören lassen."

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa
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