Landtagswahl in Sachsen: Erste Wahl-Prognose – CDU knapp vor AfD

Die Wahllokale sind geschlossen und die ersten Stimmen werden gezählt. Wie haben die Parteien bei den Landtagswahlen in Sachsen abgeschnitten?

Die Sachsen haben einen neuen Landtag gewählt. Die Umfragen sahen mal die CDU, mal die AfD als stärkste Kraft im Freistaat. Nun liegt die Hochrechnung vor:

Bei der Landtagswahl in Sachsen liefern sich die CDU von Ministerpräsident Michael Kretschmer und die AfD ein enges Rennen. Nach den Prognosen von ARD und ZDF springt das erstmals angetretene Bündnis Sahra Wagenknecht auf Anhieb auf den dritten Platz und rangiert damit vor Kretschmers bisherigen Regierungspartnern SPD und Grünen. Letztere liegen knapp oberhalb der Fünfprozenthürde, die Linke knapp darunter. Die FDP kommt in der Prognose auf rund ein Prozent und fliegt deutlich aus dem Landtag.

Kretschmer könnte Koalition fortführen

Sachsen hat seit der Wiedervereinigung eine CDU-geführte Regierung – seit 2019 steht Ministerpräsident Michael Kretschmer an der Spitze einer Koalition mit Grünen und SPD. Nach den ersten Zahlen könnte Kretschmer diese Koalition nicht fortsetzen. Mit der AfD, die auch in Sachsen als gesichert rechtsextremistisch eingestuft wird, will keine der anderen Parteien koalieren.

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Vor der Wahl hatten die Grünen CDU und SPD vorgeworfen, sich auf eine gemeinsame Minderheitsregierung vorzubereiten. CDU und SPD in Sachsen kennen einander gut – sie haben schon drei Mal koaliert. Koalitionen unter Beteiligung des BSW wären möglich: sowohl mit CDU und SPD als auch mit CDU und Grünen.

"Das wird alles nicht einfach", sagte Kretschmer auf der Wahlparty der CDU über die Regierungsbildung. "Aber eins gilt: Mit vielen Gesprächen und dem Willen, etwas für dieses Land zu tun, kann es gelingen, mit diesem Wahlergebnis Sachsen eine stabile Regierung zu geben, die dem Land dient und mit Demut vorangeht." Die CDU stehe bereit, weiter Verantwortung für dieses Land zu übernehmen. Mit welcher Partei er zuerst reden wolle, erklärte Kretschmer zunächst nicht.

Der sächsische AfD-Spitzenkandidat Jörg Urban ist nach der Landtagswahl in Sachsen offen für Gespräche mit allen Parteien, die mit der AfD reden möchten - obwohl alle anderen Parteien Koalitionen klar ausgeschlossen haben. "Wir sind offen für Gespräche", sagte Urban. "Wir wollen eine politische Veränderung in Sachsen haben. Dafür sind wir bereit, mit jeder Partei zu reden, die das gern möchte."

Einen Rekord gab es womöglich bei der Wahlbeteiligung: Sie lag laut der ARD bei 73,5 Prozent, laut ZDF bei 74 Prozent. Damit würde der bisherige Höchstwert von 72,8 Prozent im Jahr 1990 übertroffen.

Der Unterschied zwischen Prognosen und Hochrechnungen: Um Punkt 18 Uhr veröffentlichen Wahlforschungsinstitute ihre Prognosen, die aus Nachwahlbefragungen erstellt werden. Die Zahlen sind also noch mit einigen Unsicherheiten behaftet. Im Laufe des Abends folgen dann immer wieder neue Hochrechnungen der tatsächlich abgegebenen Stimmen. Je mehr von ihnen ausgezählt sind, desto genauer werden die Hochrechnungen. Die vorläufigen Ergebnisse werden in der Nacht zu Montag erwartet.