Landtagswahlen 2024 Das sind die Ergebnisse für Thüringen und Sachsen
Die Menschen in Sachsen und Thüringen haben gewählt: So haben die Parteien bei den "Schicksalswahlen" abgeschnitten.
In Sachsen und Thüringen sind neue Landtage gewählt worden. In Thüringen hat die AfD erstmals bei einer Landtagswahl in Deutschland die meisten Stimmen bekommen. Die Partei von Spitzenkandidat Björn Höcke erzielte nach Auszählung aller Wahlbezirke mit einem deutlichen Plus 32,8 Prozent, wie die Landeswahlleitung auf ihrer Website bekannt gab. Sie landete damit deutlich vor der CDU, die 23,6 Prozent erhielt. Auf den dritten Rang kam das neu gegründete Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das 15,8 Prozent erreichte und damit die Linke (13,1 Prozent) auf den vierten Rang verwies. Die SPD schaffte mit 6,1 Prozent ebenso den Einzug in den Landtag, nicht aber die Grünen, die nur 3,2 Prozent erreichten. Die Wahlbeteiligung lag mit 73,6 Prozent deutlich höher als zuletzt.
In Sachsen ist die CDU mit 31,9 Prozent stärkste Kraft geworden. Damit liegt sie nach Auszählung aller Wahlkreise vor der AfD, die auf 30,6 Prozent der Stimmen kam. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) trat erstmals bei der Landtagswahl an und erreichte auf Anhieb 11,8 Prozent. Sie stellt künftig damit die drittstärkste Fraktion im Landtag. Die SPD erhielt 7,3 Prozent der Stimmen, die Grünen kamen auf 5,1 Prozent. Die Linke rutschte auf 4,5 Prozent ab, schaffte jedoch den Wiedereinzug in den Landtag durch den Gewinn von zwei Direktmandaten.
Auf den Wahlen liegt bundesweit Aufmerksamkeit, im Vorfeld wurden sie als "Schicksalswahl" bezeichnet.
Ergebnis für Thüringen
Ergebnis für Sachsen
Welche Koalitionen wären rein rechnerisch möglich?
Sachsen und Thüringen stehen nun vor schwierigen Koalitionsverhandlungen: In Thüringen zeichnet sich eine besonders komplizierte Regierungsbildung ab. Eine Koalition mit der in dem Freistaat vom Verfassungsschutz als "gesichert rechtsextrem" eingestuften AfD haben alle anderen Parteien abgelehnt. Sie wird aber als stärkste Kraft in den Landtag einziehen. Eine rechnerische Mehrheit ohne die AfD wäre demnach nur mit CDU, BSW, SPD und einer Tolerierung der Linken möglich. Der bisherige Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) zog als einziger Spitzenkandidat mit einem Direktmandat in den Landtag ein und sagte CDU-Chef Mario Voigt Hilfe bei der Bildung einer stabilen Regierung zu. Allerdings hat die CDU derzeit ein Kooperationsverbot mit der Linken, das CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann am Abend bekräftigte.
In Sachsen wurde zwar die CDU stärkste Kraft, aber eine Koalitionsbildung dürfte auch dort nur unter Einbeziehungen der BSW-Partei von Sahra Wagenknecht möglich sein, die auf Anhieb zweistellige Ergebnisse in beiden östlichen Freistaaten erzielte. Mitentscheidend bei der Wahl waren nach Angaben von Meinungsforschern die Themen Migration, Kriminalitätsbekämpfung und soziale Sicherheit.
Mit den folgenden Koalitionsrechnern können Sie die Konstellationen austesten:
Warum ist die AfD so stark in Thüringen? Zwei t-online-Leser aus Thüringen sprechen hier im Podcast mit Chefredakteur Florian Harms darüber:
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Wahlbeteiligung
In Sachsen lag die Wahlbeteiligung lag mit 74,4 Prozent so hoch wie noch nie bei einer Landtagswahl in dem Bundesland. Die Wahlbeteiligung in Thüringen lag mit 73,6 Prozent deutlich höher als im Jahr 2019 mit 64,9 Prozent. Der Landeswahlausschuss wird das endgültige Ergebnis am 12. September feststellen.
- Prognose um 18 Uhr im ZDF, erste Hochrechnung um 18.30 Uhr, vorläufiges Wahlergebnis in der Nacht