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Landtagswahl in Thüringen | Scharfe Kritik an TV-Duell von Voigt und Höcke


Voigt vs. Höcke
Scharfe Kritik an TV-Duell – "Ein Desaster"

Von t-online, aj

Aktualisiert am 12.04.2024Lesedauer: 3 Min.
imago images 0444295358Vergrößern des Bildes
AfD-Landeschef Björn Höcke und CDU-Landeschef Mario Voigt: Ihr TV-Duell sorgt für scharfe Kritik. (Quelle: IMAGO/Martin Lengemann/WELT/dts Nachrichtenagentur/imago)

Können Faktenchecks das noch auffangen? Das TV-Duell zwischen den Thüringer Spitzenkandidaten von CDU und AfD sorgt für scharfe Kritik.

Gut fünf Monate vor der Landtagswahl in Thüringen haben die beiden Spitzenkandidaten von CDU und AfD, Mario Voigt und Björn Höcke, im TV über die Themen Europa und Zuwanderung gestritten. Bei der Linken, die mit Bodo Ramelow den derzeitigen Ministerpräsidenten von Thüringen stellt, stieß die Sendung auf scharfe Kritik: "So eine braun-schwarze Freakshow hat Thüringen nicht verdient, und es ist ein Fehler der Unionsführung aus Berlin, dies nicht im Vorfeld unterbunden zu haben", sagte Parteichef Martin Schirdewan am Donnerstagabend der Nachrichtenagentur dpa. Die Veranstaltung sei im Ganzen unwürdig und den realen Problemen der Menschen in Thüringen nicht angemessen gewesen.

An dem mehr als 70-minütigen Fernsehduell hatte es schon im Vorfeld deutliche Kritik gegeben. Unter anderem SPD, Grüne und Linke warfen Voigt vor, er biete Rechtsextremisten damit eine Bühne und normalisiere deren Positionen und Hetze. Voigt hielt dem entgegen, die Auseinandersetzung mit Höcke sei "von zentraler Bedeutung, um seine gefährlichen Ideologien offenzulegen".

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Auch nach der Sendung zeigten mehrere Zuschauer Unverständnis für das Format. "Höcke schmeißt mit falschen Zahlen und Behauptungen zur Entwicklungszusammenarbeit um sich. Voigt widerspricht nicht, Moderation interveniert nicht. Klappt ja super mit dem inhaltlich stellen", kritisierte die Grünen-Abgeordnete Jamila Schäfer auf der Plattform X.

"Ein Desaster"

Der Ökonom Jens Sudekum zitierte auf X eine Höcke-Aussage zur Migration und schrieb darunter: "Und sein(e) Gegenüber sind völlig überfordert, all das einzufangen. Ein Desaster."

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CDU-Generalsekretär: Voigt kann Ministerpräsident

Die CDU-Spitze zeigte sich zufrieden mit dem Auftritt von Voigt. "Mario Voigt hat heute Abend gezeigt, dass er Ministerpräsident kann", sagte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann der "Rheinischen Post". Er bezeichnete Voigts Auftritt am Donnerstagabend als unaufgeregt, kompetent und nah bei den Thüringern. "Sein mutiger Kurs, die Rechtsextremen inhaltlich zu stellen, hat sich als goldrichtig erwiesen."

Linnemann sagte, ihm sei es eiskalt den Rücken hinuntergelaufen, als Höcke vorgegeben habe, die von ihm verwendete SA-Parole nicht zu kennen. "Fakt ist: Er hatte sie wenige Wochen später wiederholt. Solche Menschen dürfen keine Sekunde Verantwortung in unserem Land tragen."

Auch der CDU-Abgeordnete Paul Ziemiak lobte seinen Parteikollegen für das TV-Duell. "Mit Sachverstand die Populisten souverän stellen: Mario Voigt zeigt, wie es geht", so Ziemiak auf X.

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Im Freistaat wird am 1. September gewählt. Aktuell stellt die Linke mit Bodo Ramelow dort den Ministerpräsidenten. Ramelow sei ohne Anwesenheit der Gewinner des Abends gewesen, meinte Martin Schirdewan, Parteichef der Linken. "Man entzaubert Rechtsextremisten inhaltlich nicht, indem man die eigenen Positionen so weit rechts außen ansiedelt, dass der andere keinen Platz mehr für seine Menschenverachtung hat." Voigt und Höcke hätten beide bewiesen, dass sie nicht das Format eines Ministerpräsidenten besäßen.

In Thüringen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt. In den Umfragen lag die AfD mit bis zu 36 Prozent vorn, gefolgt von der CDU mit Werten um die 20 Prozent. Die Linke, die derzeit mit Grünen und SPD unter ihrem Ministerpräsidenten Bodo Ramelow ohne eigene Mehrheit regiert, lag in den Umfragen zuletzt bei höchstens 18 Prozent. Die SPD erreichte sechs bis neun Prozent, die Grünen lagen bei fünf Prozent.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen und Stimmen auf X
  • Nachrichtenagenturen dpa und afp
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