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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Heute FC Bayern gegen den BVB IS-Drohung vor Topspiel – Polizei sieht keine akute Gefährdung
Es ist eine grausame Drohung kurz vor einem Fußballspiel des FC Bayern gegen den BVB: Der IS-Propaganda-Kanal Sarh al-Khilafah veröffentlicht ein Bild, das Gäste vor der Allianz Arena ins Visier nimmt. Das sagt die Polizei München dazu.
Am Samstagabend spielt der FC Bayern gegen Borussia Dortmund in der Münchner Allianz Arena. Doch in der Nacht vor dem großen Spiel veröffentlicht das IS-Propaganda-Medium Sarh al-Khilafah ein Bild, das speziell Fußballfans droht.
Darauf zu sehen ist die Allianz Arena, vor ihr sind Dutzende Menschen. Darüber hat das Medium eine rote Zielscheibe gelegt, die die Fußballfans ins Visier nimmt. Daneben ein arabischer Schriftzug, der wohl bedeutet "nach dem Spiel". Die Collage soll also sagen: Das könnten die nächsten Ziele sein. Bilder wie diese gibt es zuhauf, von verschiedenen Orten. Doch was sagt die Polizei München?
Keine Hinweise für akute Gefährdungslage
Ein Sprecher sagt t-online am Samstagmittag: "Die Bilder sind der Polizei München und dem LKA seit heute Nacht bekannt." Die Beamten hätten die Posts intensiv ausgewertet und die Lage beurteilt. Aktuell gebe es keine Hinweise für eine akute Gefährdungslage. Dennoch würde die Präsenz beim Spiel am Abend erhöht. Etwa Hunderte Einsatzkräfte sollten regulär vor Ort sein, nun würden diese mit weiteren Beamten verstärkt.
Der FC Bayern teilte auf t-online-Anfrage mit, dass er in engem Austausch und Abstimmung mit der Polizei darüber sei, in deren Hand die Angelegenheit liege.
Die Polizei beobachtet die Gefährdungslage genau. Seit dem IS-Anschlag auf ein Veranstaltungszentrum in Moskau haben mehrere Länder ihre Terrorwarnstufen erhöht. Die Gefährdungseinschätzung der Sicherheitsbehörden habe sich durch das Moskauer Attentat "bislang nicht verändert", sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Er verwies aber darauf, dass Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) den ISPK (mehr zum IS-Ableger lesen Sie hier) als "die größte islamistische Bedrohung in Deutschland" sehe. Die Sicherheitsbehörden seien deshalb "sehr wachsam" und "gut vorbereitet". Dies zeigten auch mehrere Festnahmen in den vergangenen Monaten in diesem Bereich.
- Telefonat mit der Polizei München
- Eigene Anfrage beim FC Bayern München
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa