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DAK-Chef rechnet mit saftigen Beitragserhöhungen


"Ein klassisches Eigentor der Ampel"
DAK-Chef rechnet mit saftigen Beitragserhöhungen

Von t-online, wan

29.03.2024Lesedauer: 2 Min.
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Quelle: BrianAJackson/getty-images-bilder
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Ausgerechnet im Wahljahr 2025 könnten höhere Krankenkassenbeiträge auf die Bürger zukommen. Der Chef der DAK kritisiert dafür die Ampelkoalition.

Die Krankenversicherungsbeiträge könnten im Wahljahr um 0,5 Prozentpunkte ansteigen, bei der Pflegeversicherung könnten es 0,2 Prozentpunkte sein. Damit rechnet der Chef der Krankenkasse DAK, Andreas Storm. Der Grund: In beiden Versicherungen werden mehr ausgegeben als erwartet.

In der Krankenversicherung werde bis zum Ende des Jahres ein Defizit von bis zu 2,5 Milliarden Euro auflaufen, so der Chef der drittgrößten deutschen Krankenversicherung. Und es könnte noch schlimmer kommen. "Das ist eine sehr vorsichtige Schätzung", fügte.

Widerspruch zu Lauterbach

Bei der Pflegeversicherung widerspricht Storm Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Der habe gesagt, sie käme mit den Beitragseinnahmen aus. Form sieht sie hingegen im Minus landen. Lauterbach habe nicht kommen sehen, dass die Mindestrücklage zum Jahresende unterschritten wird und eine Beitragserhöhung nötig wird. "Ein klassisches Eigentor der Ampel", so Storm.

Im Februar hatte Lauterbach von einer weiteren Finanzierungsreform der Pflege gesprochen. Man habe zwei Riesenprobleme, die in der Zukunft bedeutsam würden: Die stationäre Pflege würde immer teurer. Zwar habe man da bereits reagiert, um die Eigenanteile etwas zu senken, aber das seien dennoch sehr hohe Belastungen, die zumindest im ersten Jahr bis zu 3.300 Euro pro Monat betragen könnten. "Das sind hohe Belastungen, da müssen wir ran, das kann nicht weiter so bleiben.", zitierte ihn der Bayerische Rundfunk.

Warnung vor Mehrbelastungen

"Die Krankenkassen fahren auf der Felge", betonte Storm. Eigentlich versuchten Regierungen immer, die Beiträge in einem Wahljahr stabil zu halten. Aber diesmal laufe es "auf saftige Erhöhungen" der Sozialabgaben hinaus.

Der Kassenchef warnte Lauterbach davor, die Krankenkassen angesichts dieser Situation mit immer neuen Mehrausgaben zu belasten. Konkret kritisierte er das aktuelle Vorhaben des Ministers, die Schaffung von zusätzlichen Medizinstudienplätzen mit Mitteln der gesetzlichen Krankenversicherung in Höhe von bis zu 660 Millionen Euro im Jahr zu fördern.

Es sei unstrittig, dass mehr Studienplätze nötig seien. Das sei aber eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die aus Steuermitteln bezahlt werden müsse, sagte Storm.

Der Krankenkassenchef warnt: Laufe die Entwicklung ungebremst weiter, würden die Krankenkassen zum Jahreswechsel 2024/2025 nur noch über Rücklagen in Höhe von 5,5 Milliarden Euro verfügen und damit gerade noch die Höhe der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestreserve erreichen.

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