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Schröder und Lafontaine nähern sich wieder an: Beste Feinde versöhnt?


Mehrere Telefonate
Gerhard Schröder traf sich heimlich mit seinem Rivalen

Von t-online, aj

Aktualisiert am 12.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Nach einem Zerwürfnis mit Gerhard Schröder verließ Oskar Lafontaine 1999 die SPD.Vergrößern des Bildes
Nach einem Zerwürfnis mit Gerhard Schröder verließ Oskar Lafontaine 1999 die SPD. (Quelle: IMAGO / Becker&Bredel)

Der letzte bekannte Briefwechsel zwischen den Intimfeinden Schröder und Lafontaine fand 1999 statt. 24 Jahre später sollen die beiden sich versöhnt haben.

24 Jahre nach ihrem Zerwürfnis ist es offenbar zur Versöhnung zwischen Altkanzler Gerhard Schröder und dem ehemaligen SPD-Parteivorsitzenden Oskar Lafontaine gekommen. Die beiden früheren sozialdemokratischen Größen seien im Mai zu einem Geheimtreffen zusammengekommen, berichtet der "Stern" unter Berufung auf Vertraute.

Bei dem fünfstündigen Gespräch in Lafontaines Haus im Saarland habe man sich ausgesprochen. Dem Bericht zufolge sollen auch die Ehefrauen der einstigen Polit-Rivalen, So-yeon Schröder-Kim und Sahra Wagenknecht, dabei gewesen sein. Schröder und Lafontaine zogen sich demnach zeitweise zurück, um unter vier Augen ihre Differenzen aufzuarbeiten.

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Seit dem Treffen habe es sogar wieder Telefongespräche zwischen den beiden gegeben. Zudem hat Schröder Lafontaine im "Stern" zum bevorstehenden 80. Geburtstag gratuliert. "Lieber Oskar", schrieb Schröder in dem Magazin. "Du bist wieder einmal schneller als ich. Am 16. September dieses Jahres wirst Du 80 Jahre alt, ich erst am 7. April nächsten Jahres. Zu Deinem 80. Geburtstag gratuliere ich Dir sehr herzlich!" Der Altkanzler fährt demnach fort: "80 Jahre alt zu werden, ist gewiss ein Grund, alte Reibereien Geschichte werden zu lassen." Er beendet die Gratulation dann mit "Beste Grüße, Dein Gerd".

Letzter bekannter Briefwechsel im März 1999

Lafontaine war nach dem rot-grünen Wahlsieg 1998 unter Kanzler Schröder Finanzminister und weiterhin SPD-Parteichef. Anfang 1999 legte er überraschend alle Ämter nieder und entfernte sich danach mehr und mehr von seiner politischen Heimat und den früheren Weggefährten. Im Jahr 2005 wechselte Lafontaine schließlich zur neu gegründeten Partei WASG, die später mit der PDS zur Linkspartei fusionierte, in der Lafontaine dann wichtige Funktionen übernahm.

Laut "Stern" datierte der letzte öffentlich bekannte Briefwechsel zwischen den beiden auf den 11. März 1999. In einem Brief von Lafontaine an Schröder hieß es damals: "Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, ich trete hiermit als Bundesminister der Finanzen zurück. Mit freundlichen Grüßen, Oskar Lafontaine."

Schröder, der als enger Freund von Russlands Präsident Wladimir Putin gilt und über Jahre hinweg für russische Energiekonzerne tätig war, stieß seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wegen seiner fehlenden Distanzierung vom Kreml auch in der eigenen Partei auf harsche Kritik. Trotz seiner Russland-Nähe durfte Schröder jedoch in der SPD bleiben, Anträge auf Berufung gegen eine entsprechende Entscheidung der SPD-Schiedskommission in Hannover wurden in letzter Parteiinstanz als unzulässig zurückgewiesen.

Verwendete Quellen
  • stern.de: "Geheimtreffen – Schröder und Lafontaine suchen die Versöhnung"
  • Nachrichtenagentur dpa
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