Nach Böhmermann-Kritik Bericht: Innenministerium entlastet Ex-BSI-Chef Schönbohm
Hatte Arne Schönbohm Kontakte zu russischen Geheimdiensten? Offenbar brachten Untersuchungen gegen den Ex-BSI-Chef keine Ergebnisse.
Nach diversen Vorwürfen gegen den ehemaligen Chef des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne Schönbohm, ist der 53-Jährige offenbar entlastet worden. Das berichtet der "Business Insider" und beruft sich auf ein Schreiben des Innenministeriums aus dem April: Demnach sollen Voruntersuchungen für ein Disziplinarverfahren keine belastenden Ergebnisse geliefert haben.
Schönbohm waren im vergangenen Herbst unter anderem in einer Sendung des Satirikers Jan Böhmermann Verbindungen zu russischen Geheimdiensten vorgeworfen worden. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte den Chef der Cybersicherheitsbehörde daraufhin versetzt.
An der Stichhaltigkeit von Böhmermanns Argumenten kamen allerdings schnell Zweifel auf. Laut "Business Insider" hatte etwa der Verfassungsschutz die russischen Verbindungen des Vereins Cybersicherheitsrat e.V., den Schönbohm gegründet hatte, im Jahr 2020 untersucht. Dabei sollen keine Spionagetätigkeiten festgestellt worden sein. Faeser wurde auch vorgeworfen, Schönbohm zu voreilig als Chef der Behörde abgesetzt zu haben.
- businessinsider.de: "Innenministerin Faeser schasste Arne Schönbohm als BSI-Chef nach Böhmermann-Sendung – jetzt räumt sie ein: An den Vorwürfen war nichts dran" (kostenpflichtig)
- businessinsider.de: "Neue Unregelmäßigkeiten in der BSI-Affäre um Arne Schönbohm: Verfassungsschutz brach Beobachtung von dubiosem Cybersicherheits-Vereins erfolglos ab" (kostenpflichtig)
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa