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Stromausfall: Viele Kommunen haben offenbar keine Notfallpläne


Dem "Zufall oder dem Glück" überlassen
Viele Städte haben keinen Notfallplan für den Blackout

Von t-online
Aktualisiert am 25.10.2022Lesedauer: 2 Min.
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Silhouette von Mainz im Morgengrauen (Symbolbild): Die rheinland-pfälzische Landehaupstadt gehört zu den Kommunen, die keinen Notfallplan für einen Stromausfall haben. (Quelle: Beautiful Sports/Raphael Schmitt/imago-images-bilder)

Sollte es zu einem großen Stromausfall kommen, sind viele Städte und Landkreise nur unzureichend vorbereitet. Das zeigt eine neue Umfrage.

Für den Fall eines längeren Stromausfalls sind die Katastrophenschutzbehörden vieler deutscher Landkreise und Städte offenbar nicht vorbereitet. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des ARD-Politikmagazins "Report Mainz".

Dazu hatte das Magazin zwischen September und Anfang Oktober die bundesweit rund mehr als 400 Landkreise und kreisfreie Städte sowie Berliner Bezirke angefragt. Mehr als 200 davon haben an der Umfrage teilgenommen.

Auf die Frage: "Gibt es in Ihrer Verwaltung einen Einsatzplan Stromausfall, auf den im Notfall alle Beteiligten unmittelbar zugreifen könnten?" antworten 101 Kommunen mit "Nein", so "Report Mainz". Darunter seien auch große Städte wie Heilbronn, Braunschweig oder Mainz.

Dem "Zufall oder dem Glück" überlassen

Auf die Frage, ob es im Zuständigkeitsbereich des jeweiligen Kreises oder der Stadt Notbrunnen gibt, antworten 78 Kommunen mit "Nein". Ohne Strom können die Pumpen der Wasserwerke nach einer gewissen Zeit ausfallen. Um die Versorgung der Bevölkerung trotzdem aufrechtzuerhalten, sind sogenannte Notbrunnen wichtig.

Katastrophenforscher Prof. Martin Voss von der FU Berlin kritisiert gegenüber dem Magazin, dass es bundesweit keine einheitlichen Regeln für Stromausfälle gibt. Wenn "jedes Dörfchen sein eigenes Süppchen kocht und jeder Bürgermeister seine ortsbezogene Politik macht", sei es oft dem "Zufall oder dem Glück" überlassen, "ob man vor Ort eine Infrastruktur" habe.

"In der Bilanz ist das problematisch, und man muss nüchtern sagen, dass wir deshalb bei komplexen Krisen, komplexen Katastrophen ziemlich hilflos dastehen", so Voss. "In dem Moment, wo ein Stromausfall passiert, wäre das Schadenspotenzial so enorm, dass man davor nicht einfach die Augen verschließen sollte."

Landsberg fordert Masterplan

Der Geschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, sagte "Report Mainz": "Eigentlich müssten die Länder sich auf einen Masterplan für zivilen Katastrophenschutz verständigen." Dieser müsse gemeinsam mit den Kommunen umgesetzt werden. Und man müsse sich "um Hilfe vonseiten des Bundes bemühen".

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, CSU, zeigte sich dieser Forderung der Kommunen gegenüber "sehr aufgeschlossen". Allerdings stoße er "in der Regel dann sehr schnell auf sehr viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, die sagen: 'Das weiß ich selbst, da brauche ich keine klugen Ratschläge aus Berlin oder München oder woher auch immer.'" Das Risiko von größeren Stromausfällen solle sehr ernst genommen werden.

Verwendete Quellen
  • swr.de: "Report Mainz-Umfrage: Kommunen oft ohne Notfallpläne bei Stromausfall"
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