Baerbock in Israel Außenministerium entschuldigt sich für Insta-Story über Yad Vashem
Annalena Baerbock hat die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem besucht – es ist ein eindrücklicher Moment. Das will ihr Team wohl auch im Netz zum Ausdruck bringen. Am Ende gibt es eine Entschuldigung vom Ministerium.
Das Außenministerium hat sich für ein Bild auf dem Instagram-Profil von Außenministerin Annalena Baerbock entschuldigt, das in den sozialen Netzwerken für Kopfschütteln gesorgt hatte. Darin ging es um ihren Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem. Der Post, der Teil einer längeren Insta-Story war, sei zudem von Baerbocks Account gelöscht worden. "Bilder und Sprache fangen die Eindrücke nicht ein", schrieb das Ministerium als Erklärung.
Was in dem Slide der Story zu sehen gewesen war: Ein Bild, das Baerbock gemeinsam mit einem Mann, vermutlich dem israelischen Außenminister Yair Lapid, an einem Strand in Tel Aviv zeigte. Dazu war zu lesen: "Ich bin noch tief berührt von meinem Besuch in Yad Vashem." Darunter ein weiteres Bild von brechenden und schäumenden Meereswellen. Die Zeile dazu: "Aber nun kommt endlich wieder die Sonne raus."
Aufgefallen war der Post zunächst SPD-Mitglied Mattheus Berg, der ihn mit einem Screenshot auf Twitter teilte. "Aber dann kommt endlich wieder die Sonne raus???", kommentierte Berg. Nur kurze Zeit später kam schon die Antwort des Auswärtigen Amts: "Der Besuch von Yad Vashem hat die Ministerin tief bewegt. Die von uns in einer Slide der Insta-Story verwendeten Bilder und Sprache fangen die Eindrücke nicht ein. Dafür entschuldigen wir uns. Wir haben die Slide daher gelöscht."
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Außenministerin besuchte Yad Vashem zum Auftakt ihrer Nahost-Reise
Baerbock gedachte zum Auftakt ihres dreitägigen Nahost-Besuchs in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem der von Nazideutschland ermordeten sechs Millionen Jüdinnen und Juden. Sie rief dabei zum entschlossenen Kampf gegen Antisemitismus auf. "Es ist unsere unbedingte Verpflichtung, gerade als jüngere Generation, die Erinnerung wachzuhalten, insbesondere wenn immer weniger Zeitzeuginnen und Zeitzeugen unter uns sind", sagte sie erkennbar berührt.
"Es ist unsere Verantwortung, unsere Stimme zu erheben gegen Antisemitismus, gegen Hass und Hetze, gegen Ausgrenzung und Gewalt, damit ein solches Menschheitsverbrechen sich nie mehr wiederholt. Damit die Kinder dieser Erde alle eine Zukunft haben", so Baerbock, die selbst zwei kleine Kinder hat.
Bei dem darauffolgenden Treffen mit Jair Lapid in Tel Aviv sicherte Baerbock Israel die unverbrüchliche Solidarität Deutschlands zu. "Die Sicherheit Israels ist und bleibt deutsche Staatsräson", sagte die Grünen-Politikerin. "Und hinter diese Linie werden wir nicht zurückfallen."
Reise geht auch nach Israel, Jordanien und Ägypten
Vor einem Treffen mit der Palästinenserführung traf Baerbock Vertreter der Unabhängigen Kommission für Menschenrechte (ICHR). Noch am Donnerstag wollte sie nach Jordanien fliegen, am Samstag stehen Gespräche in Ägypten auf ihrem Programm.
Mit Blick auf den Friedensprozess erklärte die Ministerin, Jordanien und Ägypten spielten als direkte Nachbarn und älteste Friedensvertragspartner Israels eine besondere Rolle. Sie wolle sondieren, wie man Schritte in Richtung eines Friedensprozesses gemeinsam unterstützen könne.
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- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa