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Omikron-Variante: Stiko empfiehlt Booster-Impfung bereits nach drei Monaten


Corona-Pandemie
Stiko empfiehlt Booster-Impfung bereits nach drei Monaten

Von dpa, pdi

Aktualisiert am 21.12.2021Lesedauer: 2 Min.
Eine Corona-Impfung: Die Ständige Impfkommission hat eine Auffrischung der Corona-Impfung nun bereits nach drei Monaten empfohlen.Vergrößern des Bildes
Eine Corona-Impfung: Die Ständige Impfkommission hat eine Auffrischung der Corona-Impfung nun bereits nach drei Monaten empfohlen. (Quelle: dpa)
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Das wichtigste Mittel im Kampf gegen die Omikron-Variante sind Auffrischungsimpfungen.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine Auffrischung der Corona-Impfung nun bereits nach drei Monaten. Die Empfehlung zum verkürzten Impfabstand gelte ab sofort für Erwachsene, teilte das Gremium am Dienstag mit. Sie ziele ab auf einen verbesserten Schutz vor schweren, durch Omikron hervorgerufene Erkrankungen in der Bevölkerung und auf eine verminderte Übertragung der Variante. Es sei damit zu rechnen, dass Omikron das Infektionsgeschehen hierzulande "innerhalb kürzester Zeit" bestimmen werde.

Ältere und vorerkrankte Menschen sollen laut Stiko wegen ihres höheren Covid-19-Risikos die Spritze bevorzugt erhalten. Die beiden mRNA-Impfstoffe, die zum Boostern verwendet werden (Comirnaty von Biontech/Pfizer und Spikevax von Moderna), seien "hinsichtlich ihrer Wirksamkeit völlig gleichwertig".

Finale Empfehlung

Aktuelle Daten deuteten auf einen deutlich verringerten Impfschutz nach der Grundimmunisierung gegenüber der Omikron-Variante hin, erklärte die Stiko. Dieser nehme nach drei bis vier Monaten signifikant ab. Nach einer Auffrischungsimpfung steige die Schutzwirkung vor symptomatischer Infektion mit der Omikron-Variante jedoch wieder deutlich an. Es sei derzeit davon auszugehen, dass auch der Schutz vor schweren Verläufen zunehme. Zur Dauer des Schutzes könne man derzeit noch nichts sagen.

Die Stiko hatte bisher empfohlen, dass eine Auffrischungsimpfung in der Regel im Abstand von sechs Monaten zur letzten Impfstoffdosis der Grundimmunisierung erfolgen soll. Eine Verkürzung des Impfabstandes auf fünf Monate konnte "im Einzelfall oder wenn genügend Kapazitäten vorhanden sind, erwogen werden". Für Immungeschwächte war bereits ein noch kürzerer Abstand zwischen zweiter und dritter Dosis möglich. Bei der Änderung von Dienstag handelt sich im Unterschied zu manchen früheren Aktualisierungen bereits um eine finale Stiko-Empfehlung.

"Booster-Kampagne kann die Dynamik verlangsamen"

Die Europäische Arzneimittelbehörde Ema hatte kürzlich mitgeteilt, dass Booster-Impfungen schon nach drei Monaten erfolgen können. Auch Biontech-Gründer Uğur Şahin hatte sich wegen Omikron für eine frühere dritte Impfung ausgesprochen. Im Land Berlin war der auf drei Monate verkürzte Impfabstand im Hinblick auf eine erwartete Stiko-Empfehlung bereits am Montag angekündigt worden.

Das RKI schätzt das Risiko für zweifach Geimpfte und Genesene seit Montag wegen Omikron als hoch ein. Für Ungeimpfte bleibt es demnach "sehr hoch". Für Menschen mit Auffrischungsimpfung sprach das Institut von moderatem Risiko. Wissenschaftler haben Omikron-Ansteckungen auch schon bei Menschen dokumentiert, die bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten hatten.

Fachleute betonten, dass Boostern allein gegen die stark mutierte Omikron-Variante nicht ausreichen dürfte. "Eine massive Ausweitung der Booster-Kampagne kann die Dynamik verlangsamen und damit das Ausmaß mindern, aber nicht verhindern", hieß es etwa in einer Stellungnahme des neuen Expertenrats der Bundesregierung, dem auch Stiko-Chef Thomas Mertens angehört.

Laut mathematischer Modelle könne eine Überlastung des Gesundheitssystems und die Einschränkung der kritischen Infrastruktur nur "zusammen mit starken Kontaktreduktionen eingedämmt werden". Ähnlich äußerte sich am Dienstag auch das Robert Koch-Institut.

Als wenig sinnvoll hatten Immunologen hingegen das Boostern bei immungesunden Menschen nach einer noch kürzeren Zeitspanne beurteilt, etwa nach vier Wochen. Der Booster wirke dann viel schlechter, weil bestimmte immunologische Prozesse noch nicht abgeschlossen seien.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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