Leser zu Corona-Regeln "Unterschied das Virus nach Branchen?"
Blumenläden müssen schließen, es sei denn, sie sind auch eine Paketstation. Nur eine Regel von vielen, die bei den Leserinnen und Lesern von t-online auf Unverständnis trifft. Sie fordern klare Ansagen.
Politiker wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn fordern jetzt einen konsequenten Lockdown, während Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans sein Bundesland zur Modellregion erklärt und unter bestimmten Bedingungen die Gastronomie und Geschäfte wieder öffnen will.
Zwei Extrempositionen, die das Dilemma der Corona-Krise verdeutlichen: ein Wirrwarr an Regeln und Forderungen. Wir haben deshalb unsere Leserinnen und Leser gefragt, über welche Corona-Regeln sie sich ärgern. Die Antworten zeigen, wie skurril Vorschriften werden können und welche Entscheidungen der Politik aus Bürgersicht nicht mehr nachvollziehbar sind.
"Diese Logik konnte mir bis heute niemand erklären."
t-online-Leser Günter Häusler: "Die Regelung, dass man sich privat nur mit Leuten des eigenen Hausstandes und höchstens einer Person eines anderen Hausstandes treffen darf, hört sich eigentlich ja gut an, andererseits ist diese Regelung unverständlich. Also, wenn meine Frau und ich (ein Hausstand) eine Nachbarin treffen wollen, geht das aus unserer Sicht. Aus Sicht unserer Nachbarin geht dies aber nicht, da sie keine zwei Personen eines anderen Hausstands treffen darf, obwohl es sich um dieselben Personen handelt. Wie passt dies zusammen? Diese Logik konnte mir bis heute niemand erklären."
Niedersächsische Eisschleckverordnung
t-online-Leser Heinrich Brüllau: "Wird, wenn es wieder wärmer wird und die Eisdielen öffnen, die niedersächsische Eisschleckverordnung wieder in Kraft treten? Im April 2020 musste man sich in Niedersachsen gemäß der Verordnung nach dem Erwerb des Eises zügigen Schrittes 50 Meter von der Eisdiele entfernen und durfte dann erst am Eis schlecken. Als es richtig heiß war, begann das Eis schon unterwegs zu schmelzen. Deshalb wurde die Verordnung dahingehend ergänzt, dass man durch kurzes Zwischenschlecken ein Tropfen des Eises auf Kleidung und Gehweg während des zügigen Sich-Entfernens verhindern durfte, musste dann aber dennoch schnellstmöglich die Distanz von 50 Metern erreichen."
"Woher weiß das Virus, wie viele Menschen aus wie vielen Haushalten gerade erlaubt sind?"
t-online-Leserin Heide Haeseler: "Am absurdesten finde ich die Kontaktbeschränkungen im privaten Bereich. Woher weiß das Coronavirus, wie viele Menschen aus wie vielen Haushalten sich gerade treffen dürfen? Und warum sollte das Virus im engsten Familienkreis weniger infektiös sein? Hier wird Sicherheit vermittelt, wo keine ist, denn viele denken, wenn etwas in Deutschland erlaubt ist, dann muss es ja auch in Ordnung sein.
Man sollte diese willkürlichen Regeln streichen und durch ein generelles Kontaktverbot für haushaltsfremde Personen in geschlossenen Räumen ersetzen, sofern kein negativer Schnelltest vorliegt. Ausnahmen müssten wissenschaftlich begründet sein. Dann würde sich der Rest beinahe von selbst ergeben – Schulen, Kitas, Geschäfte, alle würden gleichbehandelt. Vor dem Virus sind ja auch alle gleich."
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"Fußballer reisen lustig in der Welt herum"
t-online-Leser Bernd Schneider: "Aus meiner Sicht ist es untragbar, dass Profifußballer – wenn auch ohne Publikum – spielen dürfen, andere Sportler ihren Sport aber nicht ausüben dürfen. Zudem reisen die Fußballer lustig in der Welt herum, während die meisten Menschen zu Hause bleiben sollen."
"Unterscheidet das Coronavirus etwa nach Branchen?"
t-online-Leserin Claudia Krämer: "Warum muss man in manchen Läden seine Kontaktdaten hinterlassen und in anderen Geschäften wie Supermärkten braucht es diese Listen nicht? Unterscheidet das Coronavirus etwa nach Branchen? Ländergrenzen erkennt es nicht, aber es kann einen Supermarkt von einem Schuhgeschäft unterscheiden?"
"Eingewachsene Fußnägel tun weh, lange Haare nicht"
t-online-Leserin Janine Müller: "Für medizinische Behandlungen wie eingewachsene Zehennägel kann ich nicht mehr einfach so zur Fußpflege, obwohl es dort hygienischer ist als beim Friseur. Ich muss meine Füße bei einem Arzt vorstellen und eine Gebühr für das Privatrezept zahlen. Wenn ich das Risiko, beim Arzt zu warten, nicht eingehen will, kann ich nicht zur Podologin. Gerade für Leute in hohem Alter oder mit Diabetes ist das ein Problem. Aber Hauptsache, ich darf zum Friseur. Eingewachsene Fußnägel tun weh, lange Haare nicht."
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