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Söder kritisiert EU: "Verfahren war von Fehleinschätzungen begleitet"


Kritik an Impfstoffbeschaffung der EU
Söder: "Verfahren war von vielen Fehleinschätzungen begleitet"

Von dpa, ds

Aktualisiert am 05.02.2021Lesedauer: 2 Min.
Markus Söder: Der CSU-Chef sieht viele Fehler bei der Beschaffung der Impfdosen bei der EU.Vergrößern des Bildes
Markus Söder: Der CSU-Chef sieht viele Fehler bei der Beschaffung der Impfdosen bei der EU. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)
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Noch immer wird in der EU nur schleppend geimpft. Kommissionschefin Ursula von der Leyen räumte bereits Fehler ein. Nun legt Bayern Ministerpräsident Markus Söder aber noch einmal mit Kritik nach.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat die Impfstoffbeschaffung der EU-Kommission als "enttäuschend" bezeichnet. In der ZDF-Sendung "Maybrit Illner" am Donnerstagabend betonte der CSU-Politiker zwar, dass es richtig gewesen sei, als Europäische Union und nicht als Einzelstaaten Impfstoff gegen das Coronavirus zu bestellen. "Das Verfahren war aber von vielen Fehleinschätzungen begleitet", so Söder.

So habe die Kommission falsch eingeschätzt, wie schnell ein wirksamer Impfstoff verfügbar wäre, welche Hersteller dabei am erfolgreichsten sein würden und "dass man bei der Bestellung in einem internationalen Wettbewerb mit anderen Ländern steht", so Söder in der Sendung.

"Das schafft natürlich Enttäuschung"

Auch die Verhandlungen der EU mit den Impfstoffherstellern kritisierte der CSU-Chef: "Man habe sich an ein ganz normales Wirtschaftlichkeitsverfahren gehalten, aber das entspricht natürlich nicht dieser außerordentlichen Notsituation." Nun müsse man mit dem Mangel an Impfstoff umgehen. "Das schafft natürlich Verdruss, Ärger, Enttäuschung!"

Zuvor hatte auch EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen Versäumnisse bei der Impfstoffbeschaffung eingestanden. Die EU habe unterschätzt, welche Komplikationen bei der Herstellung solcher Impfstoffe auftreten können, sagte von der Leyen in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" und anderer europäischer Medien. Mit Blick auf Kritik, die EU habe zu zögerlich bestellt, sagte sie: "Natürlich: Ein Land kann ein Schnellboot sein. Und die EU ist mehr ein Tanker."

Die Kommission hat für die 27 EU-Mitgliedstaaten bei insgesamt 6 Herstellern bis zu 2,3 Milliarden Impfdosen geordert. Derzeit liefern die Unternehmen jedoch weniger als erhofft oder versprochen. Die EU und Kommissionschefin von der Leyen stehen deshalb in der Kritik.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • ZDF-Sendung "Maybrit Illner" vom 4.2.2021
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