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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Exklusive Umfrage Das halten die Deutschen von den verschärften Corona-Maßnahmen
Deutschland hat immer noch mit hohen Infektionszahlen zu kämpfen. Die Corona-Maßnahmen mussten verschärft und verlängert werden. Sind die deutschen Bürger damit zufrieden? Eine Umfrage gibt Antworten.
Die Bundesregierung hat die Corona-Maßnahmen in Deutschland zunächst bis Ende Januar verlängert – und teils verschärft: Es gelten strengere Kontaktbeschränkungen, die Schulen und Kindergärten bleiben geschlossen und in Hotspots wurde der Bewegungsradius auf 15 Kilometer beschränkt. Doch was halten die Deutschen von der Verschärfung der Lockdown-Regelungen?
Der größte Anteil der Befragten (37,5 Prozent) findet die Verschärfung der Maßnahmen angemessen, zeigt eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für t-online. Mehr als als ein Drittel der Bürger (34,1 Prozent) hält die Beschlüsse von Bund und Ländern hingegen für übertrieben. Immerhin 27,3 Prozent sind der Meinung, dass die verschärften Beschränkungen angesichts der hohen Infektionszahlen nicht ausreichend sind.
Das Meinungsbild der verschiedenen Parteianhänger ist weniger einheitlich. Während Sympathisanten von Union (51 Prozent), SPD (50,4 Prozent) und Grünen (39,9 Prozent) die Maßnahmen überwiegend für angemessen halten, beurteilen 88,3 Prozent der potentiellen AfD-Wähler und 78 Prozent der FDP-Anhänger die Verschärfung der Beschränkungen als übertrieben. Lediglich sieben Prozent der AfD-Sympathisanten finden die Regelungen nicht ausreichend, während dieser Anteil bei den Anhängern der Grünen 38 Prozent ausmacht. Potentielle Wähler der Union (31,1 Prozent), der SPD (29,5 Prozent) und der Linken (29,4 Prozent) sind sich recht einig, dass die Maßnahmen nicht ausreichen.
Bei den unterschiedlichen Altersgruppen bekommt die Bundesregierung für ihr Vorgehen besonders Zuspruch von den 18- bis 29-Jährigen (44,7 Prozent). Am wenigsten nachvollziehen können die Maßnahmen die 30- bis 39-jährigen Teilnehmer (45,7 Prozent) und die 40- bis 49-jährigen Bürger (43,9 Prozent). Bei den über 65-Jährigen bewerten lediglich 20,6 Prozent die verschärften Regeln als übertrieben. In dieser Altersgruppe findet fast die Hälfte der Befragten, dass die Maßnahmen angemessen sind.
Am 25. Januar wollen Bund und Länder voraussichtlich erneut beraten, welchen Kurs sie für den Februar einschlagen wollen. Womöglich wird der geltende Lockdown dann noch einmal verlängert.
In die Umfrage flossen die Antworten von 5.089 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Personen ein, die vom 6. bis 7. Januar 2021 gefragt wurden: "Inwiefern stimmen Sie der Aussage zu: "Wie bewerten Sie die von Bund und Ländern beschlossene Verschärfung der "Lockdown"-Maßnahmen für den Januar?" Das Ergebnis ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren, der statistische Fehler der Gesamtergebnisse beträgt 2,5 Prozentpunkte; für Teilgruppen kann er davon abweichen.
- Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für t-online