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Coronavirus: Deutschland hat genug Remdesivir-Reserven


Corona-Medikament
Deutschland hat genug Remdesivir – Spahn pocht trotzdem auf Lieferung

Von afp, nhr

02.07.2020Lesedauer: 2 Min.
Jens Spahn: Der Gesundheitsminister erwartet vom Remdesivir-Hersteller, dass er liefert.Vergrößern des Bildes
Jens Spahn: Der Gesundheitsminister erwartet vom Remdesivir-Hersteller, dass er liefert. (Quelle: reuters)
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Das Ebola-Medikament Remdesivir soll auch gegen das Coronavirus helfen. In Europa steht es kurz vor der Zulassung dafür. Der Wettlauf um das Mittel hat längst begonnen – Deutschland hat vorgesorgt.

Das als mögliche Corona-Medizin gehandelte Medikament Remdesivir ist nach Angaben der Bundesregierung in Deutschland in ausreichendem Maße verfügbar – obwohl die USA das Mittel in großem Stil aufkaufen. Der Bund habe sich frühzeitig Remdesivir "gesichert", sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Mittwoch in Berlin. Derzeit gebe es "genug Reserven". Gesundheitsminister Spahn gab am Donnerstag an, das Mittel sei "auf Lager in einer Zentralapotheke des Bundes und gesichert für die nächsten Wochen".

Das Medikament wird vom US-Konzern Gilead hergestellt und wurde ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt. In den USA und auch in Japan ist es bereits für die Behandlung von Infektionen mit dem Coronavirus zugelassen. Auch die EU-Arzneimittelbehörde EMA empfahl kürzlich die Zulassung unter Auflagen.

Jens Spahn erwartet Versorgung von Deutschland und Europa

Da der Hersteller auch bei anderen Medikamenten entsprechende Preise in Europa erwarte, "erwarte ich aber auch, dass Deutschland und Europa versorgt werden, wenn es um ein solches Medikament geht", sagte Gesundheitsminister Jens Spahn dazu am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". Wenn das für Covid-19-Patienten gedachte Mittel in dieser Woche in der EU zugelassen werde, dann erwarte er, "dass die Lieferfähigkeit hergestellt wird".

Das US-Gesundheitsministerium hatte am Montag mitgeteilt, sich 92 Prozent der Remdesivir-Produktion der kommenden Monate gesichert zu haben – insgesamt mehr als 500.000 Behandlungsdosen. Demnach kaufen die USA die gesamte Remdesivir-Produktion für Juli sowie jeweils 90 Prozent der für August und September erwarteten Produktion.

Gilead vergibt kostenlose Lizenzen für Generika

US-Präsident Donald Trump habe einen "unglaublichen Deal" erzielt, damit die US-Bürger Zugang zu dem ersten für Covid-19 zugelassenen Medikament hätten, erklärte Gesundheitsminister Alex Azar. Jeder US-Patient, der Remdesivir benötige, solle Zugang zu dem Medikament erhalten.

Wie auch die Bundesregierung erklärte die britische Regierung am Mittwoch, ausreichend Reserven zu haben. In Großbritannien werde Remdesivir bereits seit einiger Zeit eingesetzt, unter anderem in klinischen Studien, sagte ein Sprecher von Premierminister Boris Johnson. "Großbritannien hat derzeit einen ausreichenden Vorrat."

Gilead hat ankündigt, kostenlose Lizenzen an neun Generika-Hersteller in Indien, Pakistan und Ägypten vergeben zu wollen. Diese Medikamente sollen in 127 Länder exportiert werden dürfen, die meisten von ihnen in Afrika, Asien, im Nahen Osten und in Zentralamerika.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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