Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nach Mangel in der Corona-Krise Jetzt will der Bund Schutzmaterial für Notfall bevorraten
Das Bundesgesundheitsministerium kündigt eine Offensive zur Bevorratung von Schutzmaterial für den Pandemiefall an. t-online.de hatte jahrelange Versäumnisse offengelegt.
Die Bundesregierung will nach den Erfahrungen in der Corona-Krise nun doch eine nationale Notfallreserve für Schutzausrüstung anlegen, die während Pandemien benötigt wird. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium am Donnerstag mit. Demnach einigte sich der Koalitionsausschuss auf eine Investition in Höhe von 1 Milliarde Euro. Ein Beitrag in gleicher Höhe soll zur Förderung der Produktion in Deutschland zur Verfügung gestellt werden. Zuvor hatte t-online.de über jahrelange Versäumnisse in der Pandemievorsorge berichtet.
Denn die Zuständigkeit zur Bevorratung war den Recherchen zufolge weitgehend den Arbeitgebern und Trägern überlassen worden. Bund und Länder hatten auf Vorschriften oder eigene Bevorratung verzichtet. Als das Coronavirus in Deutschland ankam, zeigte sich dieses Modell bereits nach kürzester Zeit als nicht tragfähig. Inmitten der Pandemie mussten Bund und Länder auf milliardenschwere Beschaffungstour gehen - während die Preise explodierten und Betrüger die Notlage auszunutzen versuchten.
"Das war nicht die letzte Infektionswelle und nicht die letzte Pandemie. Umso wichtiger ist es, gut vorbereitet zu sein", sagte Gesundheitsminister Jens Spahn nun. Zuvor hatte bereits der bayerische Ministerpräsident Markus Söder angekündigt, eine verpflichtende Landesreserve für persönliche Schutzausrüstung anlegen lassen zu wollen. 250 Millionen Masken, 500 Millionen Handschuhe und 60 bis 70 Millionen Schutzkittel sollen dort künftig ständig verfügbar sein.
- eigene Recherchen
- Bundesgesundheitsministerium: Mitteilung auf Twitter