"Keinen guten Eindruck" Maas wirft AKK Beschädigung deutscher Außenpolitik vor
Mit ihrem Syrien-Vorstoß sorgte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer für scharfe Reaktionen im In- und Ausland. Dazu hat sich nun auch Außenminister Heiko Maas deutlich geäußert.
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) vorgeworfen, mit ihrem Nordsyrien-Vorstoß die deutsche Außenpolitik "beschädigt" zu haben. Er glaube, dass der Vorschlag der CDU-Chefin "weder innerhalb der Bundesregierung noch innerhalb der Union" abgestimmt gewesen sei, sagte Maas am Montagabend im "Berliner Salon" des Redaktionsnetzwerks Deutschlands (RND). "So etwas macht keinen guten Eindruck, weder innerhalb noch außerhalb Deutschlands", kritisierte der Außenminister.
Seine Äußerungen zu Kramp-Karrenbauers Nordsyrien-Vorstoß im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu in Ankara verteidigte Maas. "Ich habe die Frage eines Journalisten beantwortet, deshalb war auch nichts dabei", sagte Maas. Auch den Namen der Kabinettskollegin habe er nicht erwähnt.
- Erdogans Syrien-Offensive: Ein unvergesslicher Betrug
- Ex-US-General im Interview: Trump hat "ausgeschmückt oder frei erfunden"
- Sicherheitszone: Kramp-Karrenbauer will UN-Einsatz mit Kampftruppen
An Maas’ Auftritt in der Türkei hatte es zuvor teils heftige Kritik gegeben. Der SPD-Politiker hatte bei der Pressekonferenz mit Cavusoglu zu Kramp-Karrenbauers Nordsyrien-Vorstoß gesagt: "Überall wird uns gesagt, das sei kein realistischer Vorschlag. Und deshalb haben wir die Zeit genutzt, uns mit den Themen auseinanderzusetzen, die wichtig sind für die Menschen in Syrien jetzt." Cavusoglu sagte, der Vorschlag Kramp-Karrenbauers sei "nicht realistisch", da im Nordosten Syriens inzwischen russische und syrische Regierungstruppen präsent seien.
Kritik an Maas’ Äußerung wurde vor allem aus der CDU laut; der FDP-Fraktionsvize sprach von einem "skandalösen Auftritt" des Außenministers.
- Nachrichtenagentur AFP