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Erneuerbare Energien: Umweltbundesamt sieht Probleme beim Recycling von Windrädern


Erneuerbare Energien
Behörde sieht Probleme beim Recycling von Windrädern

Von dpa
01.11.2019Lesedauer: 2 Min.
Windräder: Nach Angaben des Bundesverbands Windenergie haben Windkraftanlagen eine Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren.Vergrößern des Bildes
Windräder: Nach Angaben des Bundesverbands Windenergie haben Windkraftanlagen eine Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren. (Quelle: Schöning/imago-images-bilder)

In den nächsten Jahren dürften einige Windräder in Deutschland ausrangiert werden: ausgelaufene Förderung, zu ineffizient, zu leistungsschwach. Doch was passiert mit den abgebauten Anlagen?

Deutschland ist nach Einschätzung des Umweltbundesamtes nicht ausreichend auf das Recycling ausrangierter Windräder vorbereitet. "Es drohen Engpässe bei den Recyclingkapazitäten für die faserverstärkten Kunststoffe der Rotorblätter und Risiken für Mensch und Umwelt beim unsachgemäßen Rückbau", heißt es in einer Mitteilung des Amtes vom Freitag. Das habe ein umfangreiches Forschungsprojekt ergeben. Es sei ab 2021 voraussichtlich mit einem verstärkten Rückbau zu rechnen.

Verband widerspricht der Einschätzung

Der Bundesverband Windenergie teilt diese Einschätzung nur teilweise. Eine Zunahme beim Rückbau stehe bevor, sagte der Geschäftsführer des Verbandes, Wolfram Axthelm: "Das ist eine Herausforderung, der wir uns stellen." Das sogenannte Repowering – das Ersetzen alter, weniger leistungsfähiger Windräder durch neue Anlagen – werde durch die Pläne der Bundesregierung zu Abstandsregelungen allerdings eingeschränkt, hieß es vom Verband. Dadurch werde die Zahl der zurückgebauten Anlagen wahrscheinlich eher niedriger ausfallen als angenommen.

Bei vielen Windrädern, die vom Jahr 2000 an errichtet wurden, läuft in den kommenden Jahren die Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz aus. Ältere Anlagen sind außerdem nach heutigen Maßstäben ineffizient und leistungsschwach. Windkraftanlagen haben nach Angaben der Behörde eine Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren.

In der Bundesrepublik gibt es laut Umweltbundesamt bisher nur eine Anlage zum Verwerten des Kunststoffes, aus dem die Rotorblätter der Windräder sind. Dies könne zu Engpässen bei den Recyclingkapazitäten führen. Der Bundesverband Windenergie erklärte dazu, man sei schon seit einem Jahr im Dialog mit Entsorgungsunternehmen. "Wenn mehr Anlagen zurückgebaut werden müssen, werden auch weitere Unternehmen auf diesem Markt aktiv werden", sagte Axthelm. Bisher lohne es sich für die meisten Unternehmen noch nicht.


Umweltbundesamt-Präsidentin Maria Krautzberger forderte Bund und Länder auf, zügig Leitlinien für den Rückbau von Windenergieanlagen zu erarbeiten. Auch Axthelm begrüßte klare Regelungen. "Die Windbranche ist eine nachhaltige Branche und will das auch sein. Deswegen wollen wir auch dazu beitragen, dass der Rückbau geordnet vonstattengeht", sagte er. Für die Hersteller, die nicht nur in Deutschland aktiv seien, wäre dafür aber eine europäische Lösung sinnvoll.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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