t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikDeutschland

DDR-Menschenrechtler Gerd Poppe gestorben


Tod mit 84
"Kämpfer für die Freiheit": DDR-Menschenrechtler gestorben

Aktualisiert am 30.03.2025Lesedauer: 2 Min.
Gerd Poppe: Nun ist er verstorben.Vergrößern des Bildes
Gerd Poppe: Nun ist er verstorben. (Quelle: imago stock&people/imago)
News folgen

Er prägte die DDR-Opposition wie kaum ein anderer. Später saß er für die Grünen im Bundestag. Nun ist Gerd Poppe tot.

Der DDR-Bürgerrechtler Gerd Poppe ist tot. Er starb am Samstagabend im Alter von 84 Jahren, teilte die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur am Sonntag mit.

Poppe war seit 1968 in oppositionellen Kreisen der DDR aktiv, er organisierte literarische Abende mit kritischen Autoren und arbeitete in der Friedensbewegung. 1976 protestierte er gegen die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann. Der evangelische Pfarrer Stephan Bickhardt, der sich gemeinsam mit Poppe für die Bürgerrechte einsetzte, nannte ihn einmal den "geistigen Kopf der DDR-Opposition".

Nach der friedlichen Revolution war Poppe kurzzeitig Minister ohne Geschäftsbereich der DDR und von März bis Oktober stellvertretender parlamentarischer Fraktionsführer der Volkskammerfraktion von Bündnis 90.

Künast ehrt Poppe als "Kämpfer für die Freiheit"

Nach der Wiedervereinigung und der Fusion mit den Grünen saß er von 1990 bis 1998 im Bundestag und war außenpolitischer Sprecher der Fraktion. Später wurde er Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe. Zudem war er Mitglied des Vorstandes der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. 1995 erhielt er das Bundesverdienstkreuz.

Die Grünen-Fraktionsvorsitzenden Britta Haßelmann und Katharina Dröge sowie die Grünen-Parteivorsitzenden Franziska Brantner und Felix Banaszak erinnerten, dass Poppe Mitgründer der "Initiative Frieden und Menschenrechte" war, die später im Bündnis 90 aufging.

Die Grünenpolitikerin Katrin Göring-Eckardt würdigte Poppe als "wunderbaren, klugen und immer freundlichen Kämpfer für die Freiheit. Seine Entschlossenheit hat angesteckt, nicht weil er ein großer Anführer war, sondern ein überzeugender Diskutant". Auch ihre Parteikollegin Renate Künast nannte ihn einen "Kämpfer für die Freiheit".

Die Bundesstiftung Aufarbeitung schreibt derweil auf X: "Gerd Poppe gehörte zu jener kleinen Gruppe von Frauen und Männern, die seit den 1970er Jahren in der DDR beharrlich gegen die kommunistische Diktatur aufbegehrten – mit Worten, mit Haltung, mit persönlichem Risiko."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur AFP
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom