Zum ersten Mal Städtetag wählt Präsidenten – aus Ostdeutschland
Dreißig Jahre nach der Wiedervereinigung hat der Deutsche Städtetag erstmals den Oberbürgermeister einer ostdeutschen Stadt an seine Spitze gewählt. Ein Ostdeutscher ist der neue Präsident allerdings nicht.
Mit dem SPD-Politiker Burkhard Jung steht erstmals der Oberbürgermeister einer ostdeutschen Stadt an der Spitze des Deutschen Städtetags. Das Leipziger Stadtoberhaupt wurde am Donnerstag auf der Hauptversammlung in Dortmund zum neuen Präsidenten des kommunalen Spitzenverbands gewählt. Er folgte in dem Amt auf den Münsteraner Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU).
Union und SPD wechseln sich beim Vorschlagsrecht für das auf zwei Jahre befristete Amt des Präsidenten und des Vizepräsidenten des Städtetags ab. Der heute 61-jährige Jung ist seit 2006 Oberbürgermeister in Leipzig. Der gebürtige Westfale kam 1991 als Lehrer in die sächsische Stadt und wechselte später zunächst als Beigeordneter für Jugend, Schule und Sport ins Rathaus, wo er auch Sozialdezernent war.
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Jung gehört dem Präsidium des Deutschen Städtetags seit 2007 an. Seit 2013 war er bereits einer der Vizepräsidenten.
- Nachrichtenagentur AFP