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Polizei Berlin: Grünen-Politiker Benedikt Lux will mehr Taser statt Schusswaffen


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Taser statt Schusswaffen
Berliner Grüner will einigen Polizisten Pistolen wegnehmen


Aktualisiert am 10.05.2019Lesedauer: 2 Min.
Benedikt Lux: Der Berliner Grünen-Politiker hat mit seinem Vorschlag zur Verbreitung von Tasern anstelle von Schusswaffen bei Polizisten für Aufsehen gesorgt.Vergrößern des Bildes
Benedikt Lux: Der Berliner Grünen-Politiker hat mit seinem Vorschlag zur Verbreitung von Tasern anstelle von Schusswaffen bei Polizisten für Aufsehen gesorgt. (Quelle: imago-images-bilder)
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Benedikt Lux hat mit einem Vorschlag zur Ausstattung der Polizei für Aufsehen gesorgt: Der innenpolitische Sprecher der Grünen Berlin kann sich vorstellen, dass nicht alle Polizisten Schusswaffen tragen. Taser seien eine Option.

Benedikt Lux, innenpolitischer Sprecher der Grünen in Berlin, hat in einem Interview mit einem Fachblatt der Gewerkschaft der Polizei die Ausstattung aller Polizisten mit Schusswaffen infrage gestellt. Laut "Berliner Morgenpost" sagte Lux: "Ich halte es für fraglich, ob alle Polizistinnen und Polizisten wie heute eine Schusswaffe tragen müssen." Taser, hinlänglich bekannt als Elektroschocker, seien für ihn eine denkbare Alternative.

Seit zwei Jahren werden sie etwa in Berlin in einigen Abschnitten im Einsatz erprobt. Lux argumentiert, dass Taser im Einsatz "vieles abdecken" könnten. Meist sind bei den Elektroschusswaffen zwei Projektile durch isolierte Drähte mit der Waffe verbunden. Treffen sie die Zielperson, werden elektrische Impulse übertragen, die die Person immobilisieren. Es gibt auch drahtlose Modelle. Taser gelten als weniger tödlich und sind in anderen Ländern, etwa den USA oder Großbritannien, bei den Einsatzkräften weit verbreitet.

Der "Berliner Morgenpost" sagte Lux, dass er mit seinem Vorschlag nicht die Polizei entwaffnen sondern Alternativen für Beamte in örtlichen Abschnitten bieten wolle. Spezialeinsatzkommandos, die zur Unterstützung in Gefahrensituationen gerufen werden, sollen weiterhin bewaffnet sein.

Gewerkschaft der Polizei: Vorschlag ist lächerlich

Die Gewerkschaft der Polizei selbst lehnt den Vorschlag des Grünen-Politikers ab. Sprecher Benjamin Jendro nannte die Idee lächerlich. Die Kollegen in Berlin etwa kämen immer wieder in Situationen, in denen eine Schusswaffe "ihr Leben und das der Bürger schützen kann". Zwar seien in London Polizisten im Einzelfall ohne Schusswaffen im Einsatz, doch würde von dieser Praxis zunehmend abgerückt.

Grüne dagegen, Linke gesprächsbereit

Auch der Koalitionspartner der Grünen in Berlin distanziert sich von dem Vorschlag. Der Berliner SPD-Innenexperte Frank Zimmermann sprach von einer abwegigen Idee. Er betonte die Fürsorgepflicht der Beamten, der sie nur mit einer vollständigen Ausstattung ausnahmslos nachkommen könnten.


Einzig bei den Linken stieß der Vorstoß auf Gehör. So sagte Linke-Innenexperte Niklas Schrader der "Berliner Morgenpost", dass man diese Diskussion durchaus anstoßen dürfe. Er schränkte ein: Eine flächendeckende Verbreitung des Tasers sei jedoch nicht umsetzbar.

Lux ruderte auf Nachfrage der Zeitung zurück. Sein Vorschlag sei eine Idee für die Zukunft, keine konkrete Agenda.

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