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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Pharmariese Johnson & Johnson Steuernachzahlung könnte Neuss sanieren

Eine überraschende Steuernachzahlung des Pharma- und Konsumgüterkonzerns Johnson & Johnson könnte die Stadt Neuss mit einem Schlag schuldenfrei machen.
Insgesamt 152 Millionen Euro hat das Unternehmen an die Stadtkasse überwiesen, wie eine Sprecherin der Tochtergesellschaft Janssen-Cilag am Dienstag mitteilte. Die "Rheinische Post" hatte zuerst darüber berichtet. Die Nachzahlung entspricht etwa einem Drittel des Gesamthaushaltes der Stadt im laufenden Jahr.
Stadt Neuss prüft Rechtmäßigkeit
Grund für die Nachzahlung ist nach Angaben des Unternehmens eine Verlagerung der deutschen Holdinggesellschaft nach Österreich. Dabei sei das Unternehmen neu bewertet worden. "Im Ergebnis dieser Neubewertung wurde der Marktwert höher als der bisherige Buchwert geschätzt", sagte die Sprecherin. "Es handelt sich dabei um ein einmaliges Ereignis aus dem Jahr 2015."
Die Stadt Neuss prüft derzeit die Rechtmäßigkeit der Zahlung. Sollte es bei den unerwarteten Einnahmen bleiben, müsste die Stadt zwar einen erheblichen Teil wieder abführen. Dennoch geht Bürgermeister Reiner Breuer (SPD) davon aus, dass am Ende ein zweistelliger Millionenbetrag übrig bleibt. Dies sei genug, um die Stadt schuldenfrei zu machen.