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Anschlag in Magdeburg: Taleb A. beschäftigte deutsche Behörden 110 Mal


Vor Anschlag in Magedeburg
110 Mal beschäftigte al-Abdulmohsen die deutschen Behörden

Von dpa
Aktualisiert am 16.01.2025 - 15:24 UhrLesedauer: 2 Min.
Todesfahrt auf Weihnachtsmarkt in MagdeburgVergrößern des Bildes
Bild einer Überwachungskamera vom 19. Dezember: Der Magdeburg-Attentäter Taleb A. war praktisch Dauergast bei deutschen Behörden. (Quelle: Saale Grill Bernburg/dpa/dpa-bilder)
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Der Attentäter vom Magdeburger Weihnachtsmarkt war den Behörden besser bekannt als angenommen. Jetzt muss sich Innenministerin Faeser erklären.

Knapp vier Wochen nach der Todesfahrt von Magdeburg wird immer klarer, wie kontinuierlich Deutschlands Sicherheitsbehörden über Jahre mit dem späteren Attentäter Taleb al-Abdulmohsen befasst waren. Auf 16 klein bedruckten Seiten listet eine Chronologie insgesamt 110 Vorfälle auf.

Transparenzhinweis

t-online hat zunächst den vollen Namen des Täters von Magdeburg nicht genannt. Wir haben uns aber entschlossen, den Namen auszuschreiben. Statt "Taleb A." schreiben wir fortan "Taleb Al-Abdulmohsen". Die Identität des Attentäters ist zweifelsfrei geklärt und die Außergewöhnlichkeit des Verbrechens rechtfertigt in Einklang mit unseren Redaktionsrichtlinien die vollständige Namensnennung.

Der Bericht stammt vom Bundesinnenministerium und beruht auf Daten, die Bundesbehörden und -länder dem Bundeskriminalamt (BKA) übermittelt hatten. Die akribische Feinarbeit ist ausdrücklich eingestuft als "Verschlusssache – nur für den Dienstgebrauch" und liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Der "Spiegel" berichtete zuerst in seiner Online-Ausgabe darüber.

Behörden öfter mit al-Abdulmohsen befasst als bisher bekannt

Der Bericht zeigt, dass die Zahl der mitgeteilten Behörden-Vorgänge rund um Taleb al-Abdulmohsen vor dessen Attentat auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt deutlich höher liegt als bislang bekannt. Von 80 Vorfällen war nach der bisher letzten Sitzung des Innenausschusses des Bundestags Ende Dezember die Rede. Jetzt sind es 30 mehr. Aufklärung erwarten die Fraktionen aller im Bundestag vertretenen Parteien von Innenministerin Nancy Faeser (SPD) und den Behördenspitzen. Faeser ist am Donnerstagmittag erneut in das Gremium gekommen.

Auch BND-Chef Bruno Kahl, Verfassungsschutz-Vizepräsident Sinan Selen und BKA-Präsident Holger Münch sowie andere Behördenvertreter stehen den Ausschussmitgliedern hinter verschlossenen Türen zur Verfügung. Statements der Abgeordneten und von Faeser wurden für den Nachmittag erwartet. Nach der Dezember-Sitzung des Gremiums zu dem Terrorakt hatte Faeser angekündigt: "Alle Hintergründe müssen gründlich ermittelt werden. Hier wird jeder Stein umgedreht."

Der Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt ist auch in Magdeburg selbst im Fokus. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier will bei einem Besuch am Nachmittag unter anderem einen Kranz niederlegen und auch mit Hilfs- und Einsatzkräften ins Gespräch kommen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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