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Panzer auf der A2: Wie Deutschland sich auf den Kriegsfall vorbereitet


Straßen und Gefangenenlager
"Operationsplan Deutschland": Diese Autobahn ist im Visier

Von t-online, lim

12.07.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0420008811Vergrößern des BildesEin gepanzertes Fahrzeug vom Typ Fennek des Jägerbataillon 91 (Archivbild): Die Regierung prüft Autobahnstrecken für den Kriegsfall. (Quelle: IMAGO/Sven Eckelkamp/imago)

Welche Wege fahren Panzer, wenn es zum Krieg mit Russland kommen sollte? Das prüft die Bundesregierung in einem geheimen Bericht. Eine Autobahn führt quer durch Deutschland.

Panzer, Bundeswehr-Lastwagen und andere Fahrzeuge fahren in Deutschland nur selten und meist im Rahmen von Übungen über die Autobahnen. Angesichts eines drohenden Angriffs Russlands auf die Nato könnte das aber schon 2029 zur neuen Realität werden, wie Experten schätzen. Bund, Länder und Bundeswehr prüfen darum, welche Strecken sich eignen, um schnell und zuverlässig von A nach B zu kommen. Das zeigt ein geheimes Papier.

Im Rahmen des "Operationsplan Deutschland" (OPLAN DEU) sollen unter Federführung des Bundesverteidigungsministeriums die militärischen und zivilen Anteile einer effektiven Landes- und Bündnisverteidigung in einem Gesamtplan zusammengeführt werden. Er legt fest, welche Wege und Brücken für den Transport genutzt und wo Rastplätze zur Verfügung stehen und wie diese geschützt werden können.

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A2 könnte zur Schlüsselroute werden

Damit könnten "im Falle einer Zuspitzung der sicherheitspolitischen Lage sehr schnell große Truppenkontingente der Nato an die Ostflanke des Bündnisses" verlegt werden. Deutschlands Aufgabe bestehe darin, den Aufmarsch und die Versorgung der Streitkräfte als "Drehscheibe" sicherzustellen, schreibt die Bundeswehr der dazugehörigen Veröffentlichung.

Eine wichtige Strecke ist einem Bericht des "Spiegel" zufolge die A2, eine der meistbefahrenen Strecken Deutschlands. Sie führt von Oberhausen bis zum Berliner Ring – einmal quer durch Deutschland. Damit ist sie in der Theorie perfekt für den Transport von Truppen und Hilfsgütern von West nach Ost geeignet. Allerdings sind auf der Strecke auch einige Brücken. Dafür benötigt die Bundeswehr einen Plan B, denn Brücken sind ein beliebtes Ziel von Raketenangriffen, um die Infrastruktur zu schwächen.

Die Pläne, wie Deutschland als Drehscheibe für die Nato agieren muss, werden immer konkreter: 800.000 Soldatinnen und Soldaten müssen innerhalb von drei bis sechs Monaten von den Nordseehäfen nach Osten gebracht werden. Und mit ihnen eine große Menge an Fahrzeugen, Waffen und weitere Ausrüstung. Der Bund rechnet wohl mit 200.000 Fahrzeugen.

Bundespolizei bekommt mehr Kompetenzen

Während der Durchreise muss allerdings auch für die Versorgung und Unterbringung der Truppen gesorgt werden. Dafür werden Großküchen, Feldbetten, Zelte und Treibstoff benötigt. Dazu kommen Vorbereitungen des THW für Störaktionen und Aufräumarbeiten auf Verkehrswegen.

Konkreter könnte das wie folgt aussehen: Alle 300 bis 500 Meter müssen die Konvois die Möglichkeit haben, zu stoppen. Ausweichrouten und Flächen an Flüssen für Behelfsbrücken müssen ebenfalls ausgemacht werden, sollten Straßen und Brücken nicht mehr intakt sein. Auch Pläne für ein Kriegsgefangenenlager soll es für den Fall bereits geben.

Laut "Bild"-Zeitung bekommt die Bundespolizei im Bündnisfall der Nato mehr Kompetenzen. Aktuell haben die Beamten keinen Kombattantenstatus, wie es früher beim Bundesgrenzschutz der Fall war. Eine Wehrpflicht dürfe man wohl auch bei der Bundespolizei ableisten. Laut humanitärem Völkerrecht sind Kombattanten dazu berechtigt, unmittelbar an "Feindseligkeiten teilzunehmen".

Die genauen Pläne über Strecken und Stationen sowie weitere Absprachen sind geheim. Im Falle eines Krieges könnten sich Angreifer diese Informationen sonst zunutze machen.

Verwendete Quellen
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