Mit Rechtsradikalen Eva Herman will Kolonie in Kanada aufbauen
Seit einigen Jahren erregt die ehemalige "Tagesschau"-Sprecherin mit rechtspopulistischen Aussagen Aufsehen. Nun hat sie einen neuen Job: In Kanada schloss sie sich einer fragwürdigen Firma an.
In der kanadischen Provinz Nova Scotia wollen deutsche Rechtsradikale und Verschwörungsideologen eine Kolonie mit Gleichgesinnten aufbauen, wie der "Spiegel" berichtet. Hunderte Deutsche haben sich demnach bereits auf der Insel Cape Breton angesiedelt, die zu Nova Scotia gehört. Gefördert wird der Erwerb von Grund und Boden durch den rechten Untergangspropheten und Gründer der sogenannten Wissensmanufaktur Andreas Popp, die ehemalige Tagesschausprecherin Eva Herman und durch den Grundstücksverkäufer Frank Eckhardt, der den Reichsbürgern nahesteht.
Grundstücke zu überhöhten Preisen verkauft
Dem "Spiegel" liegen Kaufverträge, Wertgutachten, Gerichtsakten sowie Protokolle von Betroffenen vor, aus denen hervorgeht, dass viele Grundstücke zu überhöhten Preisen verkauft wurden. Der frühere Edelmetallhändler Popp veranstaltet auf Cape Breton Seminare der Wissensmanufaktur, bei denen Popp und Herman den Teilnehmern aus Deutschland den Zusammenbruch der europäischen Wirtschafts- und Sozialsysteme prophezeien und eine Investition der Ersparnisse im angeblich krisensicheren Kanada nahelegen. Popp kooperiert dabei mit einer ebenfalls in deutscher Hand befindlichen Firma, der Cape Breton Real Solutions, die den Gästen der Wissensmanufaktur während der Seminarwoche Grundstücke vorstellt und zum Kauf anbietet.
Außerdem würden Dokumente zeigen, dass Popps früherer Mitarbeiter Frank Eckhardt potentielle Grundstückskäufer aus Deutschland mit rechtsradikaler Propaganda indoktriniert. Eckhardt verschicke auch E-Mails mit Texten, in denen der Holocaust geleugnet wird. Bereits Ende des vergangenen Jahres wurde das Bundeskriminalamt in Wiesbaden von der Polizeibehörde Interpol Ottawa über ihre Aktivitäten informiert.
- Spiegel: "Elche, Bären, Eva Herman"