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Franziska Giffey: "Bei Kindesmissbrauch Strafmaßnahmen ausschöpfen"


Debatte um längere Strafen
Giffey: "Bei Kindesmissbrauch Strafrahmen ausschöpfen"

Von dpa
Aktualisiert am 10.06.2020Lesedauer: 1 Min.
Franziska Giffey (SPD): Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend will, dass Kindesmissbrauch konsequent bestraft wird.Vergrößern des Bildes
Franziska Giffey (SPD): Die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend will, dass Kindesmissbrauch konsequent bestraft wird. (Quelle: Kay Nietfeld/dpa-bilder)

Bei Kindesmissbrauch drohen bis zu 15 Jahre Sicherheitsverwahrung. Nach dem jüngsten Fällen in Münster fordert Bundesfamilienministerin Franziska Giffey nun, dass Täter konsequent bestraft werden.

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat hohe Strafen bei Kindesmissbrauch gefordert. Zwar könnten für diese "furchtbare Tat" bereits jetzt hohe Strafen verhängt werden, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Wichtig sei aber, "dass der Strafrahmen auch entsprechend am oberen Ende ausgeschöpft wird". Auch die Kapazitäten von Ermittlern müssten ausgebaut werden.

Ihr gehe es vor allem um die Kinder und mehr Prävention. "Das Leid, das betroffenen Kindern angetan wird, ist unermesslich und belastet diese oft ein Leben lang", sagte Giffey. Eine aufmerksame Gesellschaft sei nötig, die Anzeichen von Missbrauch früh wahrnehme und dann helfe. "Dafür braucht es ein Umfeld, das hinschaut sowie Behörden und Gerichte, die Fälle von Kindesmissbrauch konsequent verfolgen und bestrafen und eng zusammenarbeiten", sagte Giffey.

Bis zu 15 Jahre Sicherheitsverwahrung

Nach Ansicht von Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) stehen die 15 Jahren Haft und Sicherungsverwahrung bei Kindesmissbrauch nicht nur auf dem Papier. "Beispielsweise wurde im Fall Lügde dieser Strafrahmen fast ausgeschöpft", sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Das ist eine der höchsten Strafen, die unsere Rechtsordnung überhaupt kennt." Forderungen nach schärferen Strafen erteilte die Justizministerin eine Absage. "Wichtiger ist es, konkret den Ermittlern mehr Möglichkeiten zu geben und sie gut auszustatten. Dass das wirkt, zeigt sich in NRW."

Am Wochenende war ein Fall des schweren sexuellen Missbrauchs mehrerer Kinder in Münster bekannt geworden. Der 27 Jahre alte Hauptverdächtige war wegen Kinderpornografiebesitzes zweifach vorbestraft.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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