Nach AfD-Hetze gegen Christkind "Man könnte heulen über so viel Menschenfeindlichkeit"
Der rassistische Kommentar eines AfD-Kreisverbandes gegen das Nürnberger Christkind sorgt weiter für Entsetzen. Auch der Oberbürgermeister der Stadt findet deutliche Worte.
Nach dem Eklat wegen eines rassistischen Kommentars auf der Facebook-Seite eines AfD-Kreisverbandes hat Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD) das neugewählte Nürnberger Christkind Benigna Munsi in Schutz genommen. "Man müsste lachen, wenn man nicht wüsste, dass diese Typen es ernst meinen, aber man könnte heulen über so viel Menschenfeindlichkeit", sagte Maly am Sonntag in Nürnberg.
Das Nürnberger Christkind habe in der Vergangenheit immer wieder "blödsinnige Kommentare" verursacht. "Mal gefiel manchen die Nase nicht, manchen die Sommersprossen. Und es gab auch schon ethnisch konnotierte Kommentare. Aber heute sind wir in einer offen rassistischen Konnotation." Die überwältigend positiven Reaktionen gegen den Post des AfD-Kreisverbands München-Land zeigten jedoch, "dass unsere Demokratie auch im Netz Haltung und Menschenwürde zeigt", so das Nürnberger Stadtoberhaupt.
Benigna Munsi sagte, es gehe ihr gut. "Ich bin vor allem überrascht über die positive Resonanz, die ich bekomme, die vielen positiven Nachrichten. Sie sagen 'Kopf hoch, nicht alle Menschen sind so negativ eingestellt. Aber wir stehen hinter Dir.' Darüber habe ich mich sehr gefreut."
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Die 17-Jährige war am Mittwoch von einer Jury einstimmig zum neuen Christkind von Nürnberg für die nächsten zwei Jahre gewählt worden. Einen Tag später postete der AfD-Kreisverband München-Land das Bild der 17-Jährigen und schrieb darüber in Anspielung auf die Ausrottung der Ureinwohner Amerikas: "Nürnberg hat ein neues Christkind. Eines Tages wird es uns wie den Indianern gehen."
Munsi ist gebürtige Nürnbergerin, ihr Vater ist indischer Herkunft und besitzt nach eigenen Worten seit 1999 ausschließlich die deutsche Staatsbürgerschaft, ihre Mutter ist ebenfalls Deutsche.
- Nachrichtenagentur dpa