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Plasberg: Alexander Gauland wird nicht mehr zu "hart aber fair" eingeladen


Wegen "Vogelschiss"-Äußerung
Plasberg will Gauland nicht mehr in seiner Talkshow haben

Von t-online, jmt

Aktualisiert am 06.06.2018Lesedauer: 2 Min.
Alexander Gauland bei der Talkshow "hart aber fair" im August 2017: So schnell wird er in der Sendung nicht mehr auftreten – Moderator Plasberg will ihn nach verbalen Ausfällen künftig nicht mehr einladen.Vergrößern des Bildes
Alexander Gauland bei der Talkshow "hart aber fair" im August 2017: So schnell wird er in der Sendung nicht mehr auftreten – Moderator Plasberg will ihn nach verbalen Ausfällen künftig nicht mehr einladen. (Quelle: Uwe Koch/imago-images-bilder)
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Die ARD-Talkshow "hart aber fair" will AfD-Vorsitzenden Gauland nicht mehr als Gesprächspartner einladen. Das kündigt Moderator Frank Plasberg an – zuvor war die Sendung selbst in die Kritik geraten.

Die Ausfälle des AfD-Vorsitzenden Alexander Gauland haben nun Konsequenzen auf seine Präsenz im Fernsehen. Der "Tagesspiegel" berichtet, die ARD-Talkshow "hart aber fair" werde Gauland künftig nicht mehr einladen. "Wer die Verbrechen des Nationalsozialismus relativiert, kann kein Gast bei 'hart aber fair' sein", zitiert die Zeitung Moderator Frank Plasberg. Auch Thüringens AfD-Landesvorsitzenden Björn Höcke werde er nicht mehr einladen – andere AfD-Politiker möglicherweise schon.

Verharmlosung des Dritten Reichs

Gauland hatte beim Bundeskongress der Jungen Alternative das Dritte Reich als "Vogelschiss" in der 1000 Jahre währenden "ruhmreichen" deutschen Geschichte verharmlost. Parteiübergreifend war er dafür heftig kritisiert worden – auch eigene Parteimitglieder forderten eine Entschuldigung, andere hingegen verteidigten die Äußerung vehement.

Die Nationalsozialisten hatten sich auf Deutschland als ein "Tausendjähriges Reich" berufen. Schon vor Hitlers Machtübernahme 1933 bezogen sich völkisch-konservative Nationalisten der Weimarer Republik verstärkt auf die angebliche Gründung eines deutschen Staatswesens im 10. Jahrhundert. Moderne historische Forschung ist von solch einer Deutung weitgehend abgerückt.

Auch die Redaktion der Sendung "hart aber fair" war am Montag hart in die Kritik geraten. Kurz nach dem erneuten Eklat um Gauland hatte sie für den Abend eine Diskussion über Flüchtlingskriminalität angekündigt. Kritiker hatten der Redaktion daraufhin vorgeworfen, vorverurteilendes Vokabular zu verwenden und Flüchtlings- und Migrationsproblematiken einen nicht nachvollziehbaren Schwerpunkt einzuräumen.

Im "Tagesanbruch" kommentierte t-online.de-Chefredakteur Florian Harms Gaulands Ausspruch: "Wer der AfD seine Stimme gibt, der weiß spätestens jetzt, wen er da unterstützt: Leute, die mit Fäkalworten um sich werfen und millionenfachen Mord verharmlosen. Sage nun keiner mehr, er habe das nicht gewusst." (mehr)

Verwendete Quellen
  • dpa
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