Flüchtlingsheim in Dresden 50 Bewohner sollen Polizei angegriffen haben
Bei der Essensausgabe in einem Flüchtlingsheim in Dresden soll ein Streit eskaliert sein. Die Polizei spricht von einer aggressiven Menge. Zwei Beamte und ein Wachmann sollen verletzt worden sein.
Bei einem Einsatz in einer Erstaufnahmeeinrichtung in Dresden sollen etwa 50 Heimbewohner die Polizei angegriffen haben – zwei Beamte und ein Wachmann sollen verletzt worden sein. Erst durch die Verstärkung der Einsatzkräfte sei die Lage wieder unter Kontrolle gebracht worden, teilte die Polizeidirektion Dresden am Sonntag mit. Vier Bewohner wurden nach dem Vorfall am Freitagabend festgenommen.
Streit zwischen zwei Männern soll eskaliert sein
In der Unterkunft war den Angaben zufolge bei der Essensausgabe ein Streit zwischen zwei Männern aus Georgien eskaliert. Daraufhin habe das Sicherheitspersonal die Polizei um Hilfe gebeten. Die Beamten griffen ein und stoppten den Streit zunächst. "In der Folge sammelten sich circa 50 Heimbewohner und griffen die Einsatzkräfte an, indem sie nach ihnen mit glühenden Zigaretten warfen, traten und schlugen", steht in der Mitteilung. "Ein Angreifer versuchte die Beamten mit einer Eisenstange aus seinem Bettgestell zu attackieren, was verhindert werden konnte."
Zwei Polizisten und ein Wachmann seien verletzt worden. Erst mit dem Einsatz weiterer Polizeikräfte sei die Lage am Freitag unter Kontrolle gebracht worden. Vier Tatverdächtige aus Georgien im Alter von 17, 20, 27 und 42 Jahren wurden vorläufig festgenommen. Gegen sie laufen nun Ermittlungen wegen Verdachts des Landfriedensbruchs.
Polizisten sollen leichte Verletzungen erlitten haben
Die Polizisten erlitten leichte Verletzungen, es handele sich um Prellungen, ergänzte ein Sprecher auf Anfrage. Wie viele Beamte im Einsatz waren, konnte die Polizei in Dresden nicht zunächst sagen, auch nicht ob die Festgenommenen am Sonntag wieder auf freiem Fuß waren. Der Betreiber des Heims war am Sonntag zunächst nicht zu erreichen.
Erst kürzlich hatten sich Polizisten im baden-württembergischen Ellwangen bei einem Einsatz in einem Heim plötzlich einer Menge gegenüber gesehen. 150 bis 200 Flüchtlinge hatten teils gewaltsam verhindert, dass die Polizei einen Mann aus Togo aus der Unterkunft abholte. Der 23-Jährige wurde Tage später bei einem Großeinsatz schließlich doch gefasst und in Abschiebehaft gebracht.
Seehofer am Montag in Dresden
An diesem Montag wird Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) zu einem Besuch in Dresden erwartet. Bei dem schon länger geplanten Treffen mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und dessen Innenminister Roland Wöller (CDU) will Seehofer das Thema Sicherheit und Migration erörtern.
- dpa