CDU und CSU liegen vorn Die Top 20 der Nebenverdiener im Bundestag

Die Abgeordneten des Deutschen Bundestags haben seit der letzten Wahl mindestens 11,6 Millionen Euro durch Nebentätigkeiten verdient. Diese Berechnung veröffentlichte die Transparenzorganisation abgeordnetenwatch.de. Am besten verdienen demnach Parlamentarier von CDU und CSU nebenher.
Die Organisation beruft sich in ihren Berechnungen auf die Selbstauskünfte der Politiker. Allerdings müssen die Abgeordneten die Höhe ihrer Nebeneinnahmen nicht auf den Euro genau, sondern nur in bestimmten Stufen angeben. Die unterste umfasst etwa den Bereich von 1000 bis 3500 Euro, die zehnte und höchste Stufe Einnahmen ab 250.000 Euro - ohne Obergrenze.
Den Berechnungen von abgewordnetenwatch.de zufolge sind die Einnahmen von 11,6 Millionen Euro seit Beginn dieser Legislaturperiode vor rund zweieinhalb Jahren also nur die untere Grenze. Tatsächlich könnten die Abgeordneten demnach bis zu 21,4 Millionen Euro zusätzlich verdient haben.
Top 11 gehen an die Union
"Dass mehrere Millionen Euro im Dunkeln bleiben, ist nicht hinnehmbar", erklärte der Geschäftsführer von abgeordnetenwatch.de, Gregor Hackmack. "Die Abgeordneten müssen endlich sämtliche Nebeneinkünfte offenlegen, und zwar vom ersten Euro bis zum letzten Cent."
Den Angaben zufolge gaben 156 der 631 Abgeordneten an, seit Beginn der Legislaturperiode außer ihrem Abgeordnetengehalt weitere Einkünfte aus Nebeneinnahmen bezogen zu haben. Die ersten elf Plätze belegen demnach Politiker von CDU und CSU.
Steinbrück bestverdienender SPD-Vertreter
Bestverdiener ist der CSU-Abgeordnete und Landwirt Philipp Graf Lerchenfeld mit Mindesteinkünften in Höhe von knapp 1,15 Millionen Euro. Gegenüber "Spiegel Online" gab Lerchenfeld jedoch an, dass sein tatsächlicher Gewinn "wesentlich geringer" sei, da er unter anderem Ausgaben für Düngemittel, Saatgut und Personal habe.
Erst auf dem zwölften Platz liegt mit Peer Steinbrück der erste SPD-Vertreter mit Mindesteinkünften von 189.000 Euro. Als SPD-Kanzlerkandidat war Steinbrück wegen seiner vielen Nebeneinkünfte erheblich unter Druck geraten. Er hatte hunderttausende Euro an Rednerhonoraren kassiert, ehe seine Partei ihn zum Kanzlerkandidaten machte.
Die Top 20
Name | Partei | Nebeneinkünfte |
Philipp Graf von und zu Lerchenfeld | CSU | 1.148.000 bis 1.674.000 € |
Albert Stegemann | CDU | 878.500 bis 965.500 € |
Johannes Röring | CDU | 862.000 bis 1.345.000 € |
Stephan Harbarth | CDU | 650.000 bis 725.000 € |
Hans-Georg von der Maarwitz | CDU | 587.500 bis 954.000 € |
Hans Michelbach | CSU | 500.000 bis 500.000 € |
Dagmar Wöhrl | CSU | 432.000 bis 740.000 € |
Josef Rief | CDU | 255.000 bis 470.000 € |
Rudolf Henke | CDU | 252.000 bis 530.000 € |
Heinz Riesenhuber | CDU | 222.000 bis 320.000 € |
Max Straubinger | CSU | 204.000 bis 310.000 € |
Peer Steinbrück | SPD | 189.000 bis 323.500 € |
Achim Post | SPD | 165.000 bis 330.000 € |
Hans-Peter Uhl | CSU | 162.000 bis 277.000 € |
Daniela de Ridder | SPD | 158.500 bis 325.000 € |
Roy Kühne | CDU | 153.500 bis 322.500 € |
Michael Fuchs | CDU | 147.000 bis 280.500 € |
Rüdiger Kruse | CDU | 140.000 bis 300.000 € |
Dietmar Nietan | SPD | 140.000 bis 300.000 € |
Andreas Scheuer | CSU | 140.000 bis 300.000 € |