"Es ist kein Spaß" FDP will nicht mehr neben der AfD im Bundestag sitzen
Die Liberalen wollen mehr nach links rücken – zumindest was den Sitzplan im Bundestag angeht: Denn über die Abgeordneten der AfD hätten sich weibliche FDP-Politikerinnen beklagt. Doch eine andere Partei will bisher nicht tauschen.
Die FDP will bei einer möglichen Ampelkoalition die Sitzordnung im Bundestag ändern und mit ihren Plätzen neben die Grünen in die Mitte des Parlaments ziehen. "Wenn es denn zu Koalitionsverhandlungen kommt, würde sich anbieten, dass man am Rande auch das Thema Sitzordnung anspricht", sagte der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Stephan Thomae der "Augsburger Allgemeinen".
"Wir hätten es gern schon jetzt im Ältestenrat geklärt, aber das war nicht möglich, sagte Thomae. In der konstituierenden Sitzung des Bundestags werde deshalb die Sitzordnung mangels einer neuen Regelung noch die alte sein. Doch anschließend könne die Sitzordnung geändert werden.
Weibliche Abgeordnete beklagen sich
"Wir haben eine neue Sitzordnung im Bundestag beantragt und wir hoffen, dass das durchgeht", sagte Thomae dem Blatt. Der neue Ältestenrat, in dem sich die geänderten Mehrheitsverhältnisse widerspiegeln, müsse das schnell entscheiden. "Es ist kein Spaß, neben der AfD zu sitzen", betonte der FDP-Politiker.
Weibliche Mitglieder der FDP-Fraktion hätten sich oft vulgäre, sexuell anzügliche Kommentare aus den Reihen der AfD anhören müssen, berichtete Thomae. "Da wird man zudem in Gespräche verwickelt, die man gar nicht führen will", fügte er hinzu.
- Nachrichtenagentur AFP