Julia Klöckner Union muss sich in neuer Koalition wiederfinden
In den Gesprächen über eine mögliche Jamaika-Koalition hat die stellvertretende CDU-Vorsitzende Julia Klöckner ein deutliches Gewicht der Unionsparteien eingefordert.
"Wir haben nicht nur die Position des Moderators, sondern unsere Positionen müssen sich in einer Koalition entsprechend dem Wahlergebnis wiederfinden", sagte die rheinland-pfälzische CDU-Chefin am Freitag in Mainz. Sie appellierte an die anderen Parteien, kompromissbereit zu sein. "Jeder wird sich bewegen müssen, aber auch gut erklären müssen."
Die CDU-Vizechefin hält es nicht für eine Überraschung, dass die Gespräche bei den Themen Flüchtlinge und Klimaschutz zunächst ins Stocken geraten sind. "Da finde ich schon, dass die Gründlichkeit und das Benennen von Unterschiedlichkeiten eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe ist", sagte Klöckner. "Es wäre ja auch komisch, weil das ein ganz neues Projekt ist, was wir bisher noch nicht hatten, wenn das so flutschen würde jetzt gerade." Sie forderte wissenschaftlich basierte Argumente statt Emotionen. "Da braucht es manchmal ein bisschen Zeit."
Grundsätzlich sieht die CDU-Politikerin bei ihrer Partei mehr Realismus als bei den Grünen: "Da geht es so ein bisschen Freestyle-mäßiger zu, glaube ich, bis man ein Programm findet", sagte sie mit Blick auf Parteitage. "Wir haben da weniger ideologisches Rüstzeug." Klöckner nimmt am kommenden Montag an einer großen Sondierungsrunde und am Mittwoch an der Arbeitsgruppe Landwirtschaft teil.