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Ukraine: Mehrheit der Deutschen will sie unterstützen


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Große Deutschland-Umfrage
So steht es um die Unterstützung der Ukraine


Aktualisiert am 12.11.2024Lesedauer: 3 Min.
Ukrainische Artillerie (Archivbild): Die USA schicken weitere Munition in die Ukraine.Vergrößern des Bildes
Ukrainische Artillerie im Donbass (Archivbild): Die Mehrheit der Deutschen will die Ukraine militärisch unterstützen. Doch viele sind auch dagegen. (Quelle: Sofiia Gatilova /dpa)

Die Mehrheit der Deutschen steht hinter den Militärhilfen für die Ukraine, aber viele lehnen sie auch ab. Für Europas Sicherheit wollen die Deutschen mehr Geld ausgeben.

Deutschland ist militärisch und finanziell der zweitgrößte Unterstützer der Ukraine. Nachdem Donald Trump die US-Wahl gewonnen hat und womöglich weniger Geld im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg zur Verfügung stellt, könnte die Rolle von Europas größter Volkswirtschaft noch entscheidender werden.

Mit 57 Prozent ist auch die Mehrheit der Deutschen dafür, die Ukraine militärisch zu unterstützen. Doch 40 Prozent sprechen sich gegen weitere Hilfen aus, wie eine Umfrage der Körber-Stiftung zeigt. Besonders ablehnend stehen den militärischen Hilfen demnach die Anhänger vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) entgegen: zu 91 Prozent. AfD-Wähler lehnen die militärischen Hilfen zu 78 Prozent ab, CDU-Unterstützer zu 35 Prozent. Im Osten ist die Ablehnung mit 56 Prozent höher als im Westen mit 36 Prozent.

Auch mit Trump: Mehrheit sieht USA als wichtigsten Partner

Trotz der Wahl des künftigen US-Präsidenten Trump glauben die Befragten weiterhin mehrheitlich, dass die USA der wichtigste Partner für die deutsche Außenpolitik sind. Dieser Wert hat sich vor und nach der Wahl nur um einen Prozentpunkt verändert: von 47 Prozent auf 46 Prozent.

Frankreich lag als Top-Partner nach Ansicht von 30 Prozent der Befragten auf Platz zwei. Danach kamen China (4 Prozent) und Polen (3 Prozent). Andere Länder haben keine nennenswerten Werte erhalten. Mit 14 Prozent gab eine große Gruppe der Befragten an, dass sie nicht wüssten, wer der wichtigste Partner Deutschlands sei.

Der Trump-Sieg scheint jedoch vielen Deutschen Kopfzerbrechen zu bereiten. 79 Prozent der Befragten glauben, dass Trumps Präsidentschaft negative oder sehr negative Auswirkungen auf das Verhältnis zwischen Deutschland und den USA haben wird. 17 Prozent hingegen glauben, dass Trump eher positiv oder sehr positiv für die amerikanisch-deutsche Freundschaft sein wird. Unter den AfD-Anhängern glauben 59 Prozent an einen positiven Trump-Effekt, unter den BSW-Anhängern sind es 16 Prozent, bei den CDU-Anhängern 14 Prozent.

Deutsche wollen eher Taiwan als Israel unterstützen

Die Unterstützung für die Ukraine ist bedeutend größer als für Israel und Taiwan. Der Anteil derer, die Taiwan im Konflikt gegen China militärisch unterstützen möchten, ist mit 31 Prozent größer als der Anteil, der Israel im Krieg gegen die Hamas helfen will (25 Prozent). 62 Prozent hingegen sprechen sich dafür aus, Taiwan nicht zu unterstützen. 70 Prozent sind gegen Hilfen für Israel.

China sehen mit zehn Prozent nur wenige der Befragten als große militärische Bedrohung für Deutschland. 47 Prozent glauben derweil, dass China nur eine geringe Bedrohung ist. 41 Prozent haben militärisch gar keine Sorgen vor dem Land.

Russland hingegen macht den Deutschen mehr Angst. 39 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass das Land eine große militärische Bedrohung für Deutschland ist. Für eine geringe Bedrohung halten es 43 Prozent, 16 Prozent haben keine Angst vor Russland. Unter den BSW-Wählern machen sich 90 Prozent keine oder geringe Sorgen wegen einer Aggression durch Russland, unter den AfD-Anhängern sind es 77 Prozent.

Deutschland will mehr Geld für Europas Sicherheit ausgeben

Die Befragten wollen mehrheitlich, dass Deutschland für seine eigene Sicherheit vorsorgt: 73 Prozent wollen, dass die Bundesrepublik mehr Geld in europäische Sicherheit investiert, nur 24 Prozent sind dagegen. 62 Prozent glauben, dass die US-Wahl die politische Stabilität in Europa gefährdet, 33 Prozent glauben das nicht.

Bei der Frage, ob die Regierung in Zukunft bei internationalen Krisen mehr Verantwortung übernehmen sollte, ist Deutschland hingegen gespalten. Mit 46 Prozent sind etwas mehr Menschen dafür. 44 Prozent sind dagegen. Mehr militärische Unterstützung für andere Länder zu leisten, das wünschen sich nur 10 Prozent der Befragten. 71 Prozent wollen vermehrt auf Diplomatie setzen, 15 Prozent wollen mit Geld helfen. Die Führungsrolle übernehmen, falls sich die USA unter Trump zurückziehen, wollen jedoch nur 35 Prozent, während 58 Prozent Deutschland lieber nicht in dieser Rolle sähen.

Methodik: Die Umfrage wurde telefonisch unter wahlberechtigten Personen in Deutschland durchgeführt. Es gab zwei Erhebungen: eine zu den USA mit 1.000 Befragten am 7. und 8. November 2024 und eine zu den weiteren außenpolitischen Themen mit 1.010 Befragten vom 11. bis 20. September 2024. Die Ergebnisse wurden so gewichtet, dass sie die deutsche Wählerschaft gut abbilden. Die Ergebnisse können um wenige Prozentpunkte abweichen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Erhebungen der Körber-Stiftung
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