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J. D. Vance: Ex-Kommilitonin warnt vor Trumps Vize-Kandidaten


Trumps Vize-Kandidat
Bewunderung für Orbán und Franco: Ex-Kommilitonin warnt vor Vance

Von t-online
15.09.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0761271217Vergrößern des Bildes
J. D. Vance: Eine ehemalige Kommilitonin warnt vor dem US-Vizepräsidentschaftskandidaten. (Quelle: Bonnie Cash/imago-images-bilder)

Sollte Donald Trump die US-Präsidentschaftswahl gewinnen, wird J. D. Vance sein Vize. Eine ehemalige Studienkollegin warnt jetzt vor Trumps "Running Mate".

J. D. Vance hat politisch bereits eine bemerkenswerte Wende hinter sich: Als Donald Trump 2016 überraschend zum Präsidenten gewählt wurde, war Vance ein prominenter Kritiker des US-Staatsoberhauptes. Davon ist heute dagegen Jahre später nichts mehr übrig: Seit 2023 ist Vance Senator in Ohio, seine Partei: die Republikaner. Sein größter Förderer: Donald Trump.

Der Sinneswandel des 40-Jährigen ging so weit, dass Vance Trumps Vizepräsident werden soll, falls der 78-Jährige erneut ins Weiße Haus einziehen sollte. Davor warnt jetzt eine ehemalige Kommilitonin von Vance: In einem Gastbeitrag für die Webseite des US-Senders MSNBC schreibt Sofia Nelson, dass mit Vance eine Ideologie in die US-Regierung Einzug nehmen könnte, die Nelson für gefährlicher als Trumps "Make America Great Again"-Politik (Maga) hält.

Bewunderung für Orbán und Franco

Nelson, die mit Vance an der Eliteuni Yale Jura studiert hatte, sieht in dem 40-Jährigen einen Anhänger eines rechten Post-Liberalismus: Die Ideologie zeichnet sich dadurch aus, dass sie laut Nelson die Trennung von Kirche und Staat ablehne und sich an einem ultrakonservativen, katholischen Weltbild orientiere.

Konkret schreibt Nelson, dass Post-Liberale den Säkularismus und die individuelle Freiheit "verachten" und stattdessen Sympathien für Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán oder den spanischen Diktator Francisco Franco hegen. Deren Politik sei ein Vorbild "für die Art von Regime, die sie in den Vereinigten Staaten errichten wollen."

"Weiß, wie man populistisch redet"

Die religiöse Prägung der Bewegung zeige sich etwa durch die Forderung, Verhütungsmittel und Scheidungen einzuschränken sowie Pornografie und die Gleichstellung in der Ehe zu verbieten. Nelson weist darauf hin, dass Trump in seiner Person eigentlich wenig von diesen Werten verkörpert: Der 78-Jährige ist in dritter Ehe verheiratet, war auf dem Titelblatt des Playboy-Magazins und war wegen einer Schweigegeldaffäre mit einer Pornodarstellerin vor Gericht: "Er ist nicht gerade ein Musterbeispiel für christliche Moral."

Die Anwältin wirft Vance vor, Trumps Maga-Politik zu kapern, um seine eigenen Ideen bekannter zu machen, die selbst treuen Trump-Anhängern zu extrem seien. Gänzlich gegensätzlich seien die beiden Politik-Ansätze allerdings nicht: Nelson sieht etwa Gemeinsamkeiten in der Ablehnung von Migration und der Rechte von trans Personen. Zudem seien beide tatsächlich nicht daran interessiert, etwas für die Arbeiterklasse zu tun: "Ein post-liberaler Anhänger wie Vance weiß, wie man populistisch redet, aber wie Trump hat er kein Interesse daran, etwas für die arbeitenden Menschen zu tun. Seine wahre Hingabe gilt den Kulturkriegen."

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