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"Air Force One"-Drama: Trump soll frustriert mit Boeing sein


Boeing unter Druck
Keine neue "Air Force One"? Trump soll verärgert sein

Von t-online, aj

Aktualisiert am 20.12.2024 - 07:03 UhrLesedauer: 3 Min.
Donald Trump und Familie steigen in die "Air Force One" (Archivbild): Schon während seiner ersten Amtszeit wünschte sich Trump eine neue Maschine.Vergrößern des Bildes
Donald Trump und Familie steigen in die "Air Force One" (Archivbild): Schon während seiner ersten Amtszeit wünschte sich Trump eine neue Maschine. (Quelle: IMAGO/Greg Lovett)
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Die Verzögerung eines milliardenschweres Projekts erzürnt Donald Trump. Die Auslieferung der neuen Präsidentenmaschinen wird offenbar erst nach dem Ende seiner zweiten Amtszeit erfolgen.

Es sollte das Prestigeprojekt von Donald Trump werden: eine neue "Air Force One" in den Farben Rot, Weiß und Blau. Trump plante, das traditionelle Hellblau und Weiß aus der Kennedy-Ära durch eine "patriotische" Lackierung zu ersetzen. "Babyblau passt nicht zu uns", hatte er schon während seiner ersten Amtszeit im Jahr 2019 gesagt. Ein kleines Modell seiner neuen Wunschversion des offiziellen Präsidentenflugzeugs steht bereits in seinem privaten Luxusanwesen Mar-a-Lago in Florida.

Doch der designierte US-Präsident dürfte enttäuscht sein: Denn auch in den nächsten Jahren wird er offenbar nicht mit einer neuen Maschine fliegen können. Der Flugzeughersteller Boeing soll der US-Luftwaffe mitgeteilt haben, dass die von ihr georderten zwei Flugzeuge erst nach Trumps zweiter Amtszeit, also frühestens 2029, ausgeliefert werden können. Das berichtet die US-Zeitung "Wall Street Journal" (WSJ) unter Berufung auf Insider.

Trump soll frustriert sein

Die Verzögerungen bei diesem milliardenschweren Projekt sind für Trump wohl ein großer Frustfaktor. Bereits vor der Wahl im November soll er laut "WSJ" das Thema in einem Telefonat mit Boeing-CEO Kelly Ortberg darüber gesprochen haben.

Boeing sei mal eine großartige amerikanische Firma gewesen, und was denn mit dem Unternehmen passiert sei, soll er gefragt haben. Trump habe sich auch wiederholt über den Fortschritt bei dem Projekt bei seine Beratern erkundigt, mit denen er sich auf eine Rückkehr ins Weiße Haus vorbereitet.

Boeing antwortete auf Anfrage des "WSJ" lediglich: "Wir sind stolz auf diese Arbeit. Wir konzentrieren uns darauf, zwei außergewöhnliche 'Air Force One'-Flugzeuge für das Land zu liefern." Auch eine Sprecherin der US-Luftwaffe hielt sich dem Bericht zufolge bedeckt und sagte nur, dass der Zeitplan für die Maschinen im kommenden Frühjahr aktualisiert werde.

Trumps Wünsche bringen Boeing offenbar in Bedrängnis

Das Projekt mit Boeing wurde bereits 2015 durch die US-Luftwaffe ins Rollen gebracht. Während Trumps erster Amtszeit wurde dann erneut mit Boeing verhandelt. 2018 erhielt der Flugzeugbauer einen Auftrag über 3,9 Milliarden US-Dollar zur Lieferung zweier neuer Präsidentenmaschinen. Diese sollten die beiden alten 747er ersetzen, die seit der Amtszeit von George H.W. Bush im Dienst sind. Ursprünglich war geplant, die Flugzeuge bis Ende 2024 zu liefern, später hieß es 2027 für eine der beiden neuen Maschinen – doch auch daraus wird nun offenbar nichts.

Die Kosten sollen mittlerweile auf 5,3 Milliarden US-Dollar gestiegen sein. Eine Vielzahl an Problemen verzögert dem Zeitungsbericht zufolge das Vorhaben: Vom Einbau eines komplexen Verkabelungssystems über Innenausstattungen bis zu Personalengpässen – Boeing scheint mit großen Herausforderungen bei diesem wichtigen Projekt zu kämpfen. Hinzu kamen noch Streitigkeiten mit einem wichtigen Zulieferer, der 2021 Insolvenz anmelden musste.

"Unser Team kämpft sich durch ein sehr herausforderndes Programm", sagte Ted Colbert, Boeings damaliger Chef der Verteidigungssparte, im Juli dieses Jahres und deutete damit an, wie schwierig die Lage ist. Die Verzögerungen kosteten Boeing laut einem Bericht "Business Insider" bislang über zwei Milliarden US-Dollar.

Problem mit Trumps Farbwünschen

Hinzu kommt Trumps Wunsch nach einem neuen Farbschema für die Maschinen. Trumps Designwünsche könnten laut dem "WSJ"-Bericht zusätzliche Kosten und Verzögerungen verursachen – vorwiegend wegen erhöhter Wärmeentwicklung durch die dunkelblaue Farbe, was sensible Elektronik beeinträchtigen könnte.

Die Biden-Administration hatte sich 2023 gegen die Umsetzung der neuen Farbgestaltung, wie Trump sie sich gewünscht hatte, entschieden. Einer Erklärung der US-Luftwaffe zufolge wurde der Entwurf verworfen, nachdem eine Wärmestudie ergeben hatte, dass das neue Design aufgrund der zusätzlichen Hitze zusätzliche Qualitätsprüfungen durch die US-Luftfahrtbehörde nach sich ziehen würde.

Verwendete Quellen
  • af.mil: "New paint design for ‘Next Air Force One’" (englisch)
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