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Zum journalistischen Leitbild von t-online.US-Wahl 2020 Biden oder Trump? Entscheidung fällt in diesen vier Staaten
Die Kampf um die US-Präsidentschaft zwischen Donald Trump und Joe Biden ist eng. Es gibt wenige Bundesstaaten, die nun die ganze Wahl entscheiden. Vier Szenarien zum Ausgang der Schicksalswahl.
Nach einer langen Präsidentschaftswahl in den USA gibt es noch keinen Gewinner. Obwohl sich Amtsinhaber Donald Trump zum Sieger erklärte, waren in vielen Staaten Hunderttausende möglicherweise entscheidende Stimmen noch nicht ausgezählt.
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Aus großen Städten in den noch offenen Bundesstaaten Georgia und Pennsylvania haben Journalisten beim Kurznachrichtendienst Twitter gemeldet, dass erst nach der Nacht weiter gezählt würde. Beim Fernsehsender Fox sagte ein Statistiker, dass er in der Nacht nicht mehr mit einem Ergebnis aus Georgia, Michigan, Wisconsin oder Pennsylvania rechne.
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Schon jetzt steht fest: Es sind die Staaten des Mittleren Westens der USA und der Bundesstaat Georgia, die die Wahl am Ende entscheiden werden. Dafür gibt es nun unterschiedliche Szenarien:
1. Biden gewinnt Wisconsin und Georgia
Momentan liegt der Demokrat Joe Biden in Wisconsin ganz knapp vor und in Georgia knapp hinter Donald Trump. In beiden Bundesstaaten fehlen in den aktuellen Hochrechnungen noch Briefwahlstimmen, die traditionell zu einem großen Anteil demokratische Wähler sind.
In einigen Staaten der USA darf erst am Wahltag mit der Auswertung der Briefwahlstimmen begonnen werden, das führt zu Verzögerungen. Teils ist dabei der Abgleich von Unterschriften mit Wählerverzeichnissen vorgeschrieben.
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Sollte Biden durch die Briefwahlstimmen beide Bundesstaaten doch noch für sich entscheiden, bekäme er zusätzlich zu seinen bereits sicheren Wahlmännern 26 weitere Stimmen. Damit würde Biden selbst dann Präsident werden, wenn Trump alle anderen noch offenen Staaten gewinnt.
2. Trump gewinnt den Mittleren Westen
Wieder einmal entscheiden die Staates des Mittleren Westens (Wisconsin, Michigan, Pennsylvania) über den Ausgang einer Präsidentschaftswahl. Trump konnte hier die Grundlage für seinen Wahlsieg gegen Hillary Clinton im Jahr 2016 legen. Auch dieses Jahr sieht es nach der Wahl zunächst gut für den Republikaner aus.
In Pennsylvania und in Michigan hat Trump einen großen Vorsprung vor Biden. Auch in Wisconsin lag Trump vorne, wurde aber inzwischen von Biden eingeholt. Dennoch wirkt Trumps Vorsprung zumindest in Pennsylvania und Michigan komfortabel. Sollte er diese Bundesstaaten gewinnen, bekommt er auf einen Schlag 36 weitere Wahlmänner. Sollte Trump zusätzlich doch noch in Wisconsin gewinnen, bekäme er noch einmal 10 Wahlmänner-Stimmen hinzu und hätte damit die Wahl gewonnen.
Zeitplan: Dann veröffentlichen die Swing States weitere Ergebnisse:
15 Uhr (deutscher Zeit): Pennsylvania, Georgia
16 Uhr: Pittsburgh und dem Rest von Allegheny County (Pennsylvania)
In einigen Staaten werden außerdem auch noch Stimmen ausgezählt, die einige Tage nach der Wahl eingehen. Hier zählt dann der Poststempel, der spätestens vom Wahltag stammen muss. Die Wahlleiter mehrerer Staaten im Mittleren Westen hatten im Vorfeld angekündigt, dass die korrekte Auszählung einige Tage dauern könnte.
3. Biden holt Pennsylvania
Besonders Pennsylvania ist bei den offenen Bundesstaaten, dort geht es um 20 Wahlmänner und -frauen und es wird traditionell etwas langsamer ausgezählt. Das Rennen ist hier noch offener, als es vielleicht den Anschein hat: Der Gouverneur von Pennsylvania, der Demokrat Tom Wolf, erklärt auf Twitter, dass in dem US-Staat noch mehr als eine Million Briefwahl-Stimmen ausgezählt werden müssen.
Trumps Vorsprung ist aktuell bei fast 700.000 Stimmen bei 74 Prozent der ausgezählten Stimmen. Biden müsste bei den Briefwahlen also deutlich vor dem Republikaner liegen und gleichzeitig noch in einem anderen Bundestaat wie Georgia gewinnen.
4. Biden verliert den Mittleren Westen, gewinnt aber trotzdem die Wahl
Es gibt allerdings auch eine Möglichkeit, wie Biden die Wahl gewinnen kann, ohne in einem der Staaten im Mittleren Westen eine Mehrheit zu holen. Das Szenario ist nicht unwahrscheinlich: Dazu müsste Biden in Georgia und North Carolina triumphieren, aktuell liegt er dort allerdings hinten. Aber auch hier stehen Teile der Briefwahlstimmen noch aus, von denen die Demokraten am Ende profitieren könnten.
Biden muss Boden auf Amtsinhaber Trump gut machen. Ihm gelang nicht der von einigen Experten prognostizierte Erdrutschsieg. Wegen der Corona-Pandemie ist es in diesem Jahr schwierig, den Auszählungsstand während der Wahlnacht einzuschätzen. Viele Biden-Anhänger hatten erklärt, per Briefwahl abstimmen zu wollen.
Wähler von Präsident Trump wollten eher am Wahltag ihr Votum abgeben. Die Bundesstaaten haben unterschiedliche Methoden dafür, wann sie welche Stimmen auszählen, so dass große Umschwünge im Laufe der Wahlnacht möglich sind.
- Eigene Recherche