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Joe Biden zu Donald Trump: "Er hofft auf mehr, nicht auf weniger Gewalt"


Joe Biden kontert Donald Trump
"Er hofft auf mehr Gewalt, nicht auf weniger Gewalt"

Von dpa, aj

Aktualisiert am 28.08.2020Lesedauer: 3 Min.
Joe Biden: Der Präsidentschaftskandidat der Demokraten hat gegen Donald Trump ausgeteilt.Vergrößern des Bildes
Joe Biden: Der Präsidentschaftskandidat der Demokraten hat gegen Donald Trump ausgeteilt.. (Quelle: Andrew Harnik/ap)

Die Republikaner versuchen, ihre Wähler mit Schreckensszenarien im Fall eines Wahlsiegs von Joe Biden zu mobilisieren. Doch Donald Trumps Herausforderer geht zum Gegenangriff über.

Während Donald Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) im Rosengarten des Weißen Hauses vor seinen Anhängern seine Nominierungsrede gehalten hat, hat sein demokratischer Herausforderer Joe Biden den Vorwürfen und Attacken des US-Präsidenten mit mehreren Botschaften auf Twitter gekontert. "Donald Trump hat keine Mauer um die USA herum gebaut, die Welt hat eine Mauer um uns herum gebaut", schrieb Biden in einem Tweet. In einem anderen heißt es: "Von dem Moment an, als Covid-19 auftauchte, spielte Präsident Trump die Bedrohung herunter, weigerte sich, den Experten zuzuhören, und ergriff keine Maßnahmen, um die Verbreitung einzudämmen. Jetzt zahlen wir den Preis."

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Die Demokraten hatten Trump schon vor seinem Auftritt scharf attackiert und ihm insbesondere Versagen in der Corona-Krise vorgeworfen. Eine Pandemie sei "unerbittlich", sagte Bidens Vize-Kandidatin Kamals Harris am Donnerstag. "Man kann sie nicht mit einem Tweet stoppen." Trump habe unter anderem nicht entschiedener agiert, weil er einen Abschwung der Aktienkurse befürchtet habe, der seine Wiederwahl-Chancen schmälern könnte, sagte sie. "Das war ihm wichtiger, als Leben von Amerikanern zu retten."

Biden: "Er gießt mehr Benzin ins Feuer"

Harris, die sich als Afroamerikanerin identifiziert - ihre Eltern waren aus Indien und Jamaika in die USA gekommen –, griff auch mit scharfen Worten das Rassismus-Problem in den USA auf. "Die Realität ist, dass das Leben einer schwarzen Person in Amerika nie als vollwertiges Menschenleben angesehen wurde", sagte sie. Diesen strukturellen Rassismus müsse Amerika anerkennen und unter anderem eine Polizei- und Justizreform einleiten.

Biden warf Trump vor, die Gewalt im Land anzufachen, um daraus politischen Nutzen zu ziehen. "Er gießt mehr Benzin ins Feuer", sagte Biden am Donnerstag dem Sender MSNBC. "Er hofft auf mehr Gewalt, nicht auf weniger Gewalt."

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Vizepräsident Pence schürt Angst bei Rede

In den vergangenen Tagen war es nach Schüssen in den Rücken eines schwarzen Amerikaners bei einem Polizeieinsatz im Bundesstaat Wisconsin auch zu Gewalt bei Protesten gekommen. Beim Parteitag von Trumps Republikanern war das Versprechen von "Recht und Ordnung" eine zentrale Botschaft – Vize-Präsident Mike Pence sagte am Mittwoch unter anderem: "Sie werden nicht sicher sein in Bidens Amerika."

Biden konterte: "Das Problem ist, wir befinden uns gerade in Donald Trumps Amerika." Die Republikaner hätten bei dem Parteitag weder über die Corona-Krise noch die Gründe für die Proteste gesprochen. Zudem warf Biden den Rednern beim Republikaner-Parteitag vor, gelogen zu haben: "Lügen, Lügen, Lügen. Einer nach dem anderen." Zu Trump selbst sagte er: "Ich denke, wir alle wissen, dass dieser Mann eine etwas pathologische Neigung hat, nicht die Wahrheit zu sagen."

Trump tritt vor seinem Amtssitz auf

Kurz davor hatte Nancy Pelosi, die demokratische Mehrheitsführerin im US-Repräsentantenhaus, gesagt, aus ihrer Sicht sollte es angesichts von Trumps Verhalten keine Debatte der Präsidentschaftskandidaten geben. Biden betonte in dem Interview, dass er sich Trump stellen werde: "Ich werde mit ihm debattieren. Ich werde der Fakten-Checker vor Ort sein."

Die Auftritte von Biden und Harris waren eine Art Präventivschlag im Wahlkampf. In der Nacht zum Freitag hat Trump am Ende des Parteitags der Republikaner seine Rede zur offiziellen Annahme der Nominierung als Präsidentschaftskandidat gehalten. Der Präsident trat vor seinem Amtssitz auf. Biden kritisierte, dass der Amtsinhaber das Weiße Haus als Kulisse nutze.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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