Wahlkampf in den USA Trump schließt Nachrichtenagentur Bloomberg komplett aus
Die Nachrichtenagentur Bloomberg darf künftig nicht mehr an Wahlkampfveranstaltungen des US-Präsidenten teilnehmen. Das Kampagnen-Team wirft ihr Parteilichkeit vor.
Reporter der Nachrichtenagentur Bloomberg sollen keinen Pressezugang zu den Wahlkampfveranstaltungen von Amtsinhaber Donald Trump mehr erhalten. Der Wahlkampfmanager des US-Republikaners erklärte an diesem Montag, Bloomberg News habe "Parteilichkeit offen bekanntgegeben". Daher werde sie keine Akkreditierung für Trumps Wahlkampfauftritte erhalten. Eine Stellungnahme der Agentur lag zunächst nicht vor.
Keine investigativen Recherchen über Bloomberg
Die Nachrichtenagentur Bloomberg wurde 1990 vom heutigen demokratischen Präsidentschaftskandidaten Michael Bloomberg gegründet. Seit Langem verfolgt sie die Unternehmenspolitik, aus Gründen der journalistischen Distanz nicht investigativ zu Gründer Bloomberg oder seiner zu recherchieren. Im Präsidentschaftswahlkampf werde diese Vorgehensweise auf alle demokratischen Bewerber ausgeweitet, um Bloomberg nicht zu bevorteilen, hieß es in einer Ankündigung.
Das schließt allerdings nicht den amtierenden US-Präsidenten Donald Trump ein. Dessen Wahlkampfteam wirft dem Medienkonzern deswegen Parteilichkeit vor – und verbannt sie von allen Veranstaltungen. Ob und wie das Team mit Anfragen des Medienkonzerns oder einzelnen seiner Reporter umgehe, werde von Fall zu Fall entschieden, sagte Wahlkampfmanager Brad Parscale.
Der Fernsehsender CNN verbreitete am Montag eine Stellungnahme des Chefredakteurs von Bloomberg News, John Micklethwait, in der dieser die Befangenheitsvorwürfe vehement zurückwies: Man habe stets fair und unparteiisch über Trump berichtet und werde das auch weiterhin tun – trotz der vom Trump-Lager angekündigten Restriktionen.
- Axios: Richtlinien von Bloomberg News (engl.)
- Nachrichtenagenturen Reuters, dpa