Empörung in Südafrika Trump löst mit Tweet nächste diplomatische Krise aus
Donald Trump hat erneut mit einem Tweet eine diplomatische Krise ausgelöst. Nach Vorwürfen an die Regierung Südafrikas warf diese dem US-Präsidenten ein "begrenztes Verständnis" vor.
US-Präsident Donald Trump hat mit einem Tweet über geplante Reformen der Landwirtschaft in Südafrika die Regierung in Pretoria verärgert. Südafrika weise das "begrenzte Verständnis" von Trump zurück, hieß es in einem offiziellen Tweet der südafrikanischen Regierung. Die Kurzbotschaft des US-Präsidenten solle die Nation spalten und erinnere an die koloniale Vergangenheit.
Trump hatte am Mittwoch getwittert: "Ich habe Außenminister Pompeo aufgefordert, die Beschlagnahmungen und Zwangsenteignungen von Ländereien und Farmen sowie die vielfachen Tötungen von Farmern genau zu untersuchen." Die diplomatischen Verstimmungen schlugen sofort auf die südafrikanische Währung durch: Der Rand gab in der Nacht zum Donnerstag 1,5 Prozent zum Dollar nach.
Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa hatte Anfang August angekündigt, die regierende Partei ANC werde Pläne für eine Verfassungsreform vorantreiben, mit der Enteignungen ohne Kompensation ermöglicht werden sollen.
In Südafrika sind auch zwei Jahrzehnte nach dem Ende des rassistischen Apartheid-Regimes die meisten Landgüter in den Händen von Weißen. Die Regierung ist bestrebt, dieses Ungleichgewicht zu ändern. Auslöser des Tweets von Trump war anscheinend ein Bericht des Senders Fox News, der sich mit der Frage der Landverteilung und Morden an weißen Farmern befasste.
- Reuters