Anteilnahme für Las-Vegas-Opfer Trump verurteilt Massaker als "Akt des absolut Bösen"
US-Präsident Donald Trump hat die Todesschüsse von Las Vegas als "Akt des absolut Bösen" bezeichnet. Trump rief die Amerikaner in der Stunde der Trauer um mindestens 50 Todesopfer zur Einheit und zum Zusammenhalt auf.
"Im Augenblick der Tragödie kommt Amerika als Einheit zusammen", sagte der Präsident. Er dankte den Rettungskräften und Polizisten für ihren schnellen Einsatz, der weitere Todesopfer verhindert habe.
"Wir beten für Sie"
In einer ungewöhnlich zurückhaltenden Ansprache im Weißen Haus ging Trump nicht auf die möglichen Hintergründe der Tat ein, sondern drückte den Angehörigen der Opfer seine Anteilnahme aus. "Wir beten für Sie und wir sind für Sie da", sagte das Staatsoberhaupt in seiner im Fernsehen übertragenen Rede.
"Unsere Einigkeit kann vom Bösen nicht erschüttert werden", sagte Trump. "Auch wenn wir so große Wut über den sinnlosen Tod unserer Mitbürger empfinden, ist es unsere Liebe, die uns heute definiert." Er bete für den Tag, an dem das Böse vertrieben werde und "die Unschuldigen sicher vor Hass und Angst" seien.
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Trump selbst werde am Mittwoch Las Vegas besuchen, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Trump ordnete an, die Flaggen an Bundesgebäuden zum Zeichen der Trauer auf Halbmast zu setzen. Trump wird zuvor am Dienstag in das US-Außengebiet Puerto Rico reisen, wo ein Hurrikan Tod und Verwüstung gebracht hatte.
Ein Dutzend Menschen in kritischem Zustand
Nach den Schüssen auf die Zuschauermenge bei einem Konzert in Las Vegas sind noch mindestens zwölf Verletzte in kritischem Zustand. Eine Sprecherin der Uniklinik von Las Vegas sagte dem Sender CBS, das Krankenhaus habe 104 der rund 500 Verletzten aufgenommen. Von ihnen seien noch zwölf in kritischem Zustand. Wie viele Verletzte noch schwerst verletzt in anderen Krankenhäusern liegen, war zunächst unklar.
Acht Patienten hätten nach der Ankunft in der Uniklinik wegen schwerer Schussverletzungen sofort notoperiert werden müssen, sagte Danita Cohen, Sprecherin des University Medical Center of Southern Nevada. Die Behörden riefen die Bevölkerung dazu auf, Blut zu spenden.
Merkwürdiges Vorkommnis
45 Minuten vor den tödlichen Schüssen von Las Vegas soll es zuvor bereits zu einem merkwürdigen Vorkommnis auf dem Konzert gekommen sein. Eine Frau soll sich in der Menge vorgedrängelt haben. Dabei hätte sie gesagt: "Ihr werdet heute Abend alle sterben." Dies berichtete eine junge Konzertbesucherin dem Sender "NBC".
Fraglich ist nun, ob es sich bei dieser Frau um Marilou Danley gehandelt hat, die sich mit dem mutmaßlichen Täter Stephen Paddock in seinem Hotelzimmer aufgehalten haben soll und zurzeit von der Polizei gesucht wird.
Der Todesschütze Paddock hat sich derweil nach Angaben der Polizei selbst getötet. "Wir glauben, dass er sich selbst das Leben genommen hat, bevor wir eingedrungen sind", beschrieb Bezirkssheriff Joseph Lombardo die Szene am Montag.
Kein terroristischer Hintergund
Der 64-Jährige soll von einem Gästezimmer im 32. Stock des Mandalay Bay Hotels im Zentrum von Las Vegas in das Publikum eines Musikkonzertes geschossen haben. Mehr als 50 Menschen starben, rund 500 wurden verletzt. Nach Angaben von Lombardo hatte der Schütze mehr als zehn Gewehre gehortet. Augenzeugen berichteten von Hunderten Schüssen auf dem von etwa 30.000 Menschen besuchten Konzert an der Ausgehmeile der Kasino-Stadt.
Die Hintergründe der Tat sind noch unklar, ein politischer oder religiöser Hintergrund ist laut Ermittlern aber unwahrscheinlich. Der Schütze stamme aus Las Vegas und habe nach ersten Erkenntnissen keine Verbindungen zu militanten Gruppen gehabt, sagte Bezirks-Sheriff Lombardo. "Wir glauben, dass es ein Einzeltäter ist. Ein einsamer Wolf."
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