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Grönland: Vance-Besuch sorgt für Unmut und Streit mit Washington


Besuch des US-Vizepräsidenten
"Vance hat in Grönland nichts zu suchen"

Von t-online, son

28.03.2025Lesedauer: 2 Min.
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Eine Demonstratin hebt auf einem Marsch in der grönländischen Hauptstadt Nuuk Mitte März ein Schild, auf dem steht: "We are not for sale!" (Quelle: Christian Klindt Soelbeck/dpa)
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Die jüngste Besuchsankündigung des US-Vizepräsidentenpaares löst in Grönland Unmut aus. Die Stimmung in der lokalen Bevölkerung ist kurz vor ihrem Eintreffen gereizt.

Erst sollte Usha Vance, die Frau von US-Vizepräsident J. D. Vance, an diesem Freitag alleine nach Grönland reisen – angeblich aus privaten Gründen. Dann kündigte ihr Mann an, sie begleiten zu wollen. Schon die Ankündigung löste in der Bevölkerung Unmut aus, immerhin hatte sich US-Präsident Donald Trump zuvor für eine mögliche Annexion des Gebiets ausgesprochen.

Das zeigt sich auch an multiplen wütenden Stimmen in örtlichen Zeitungen und den sozialen Medien.

Besuch wird als "aggressiver Akt angesehen"

Grönland ist ein politisch selbstverwalteter Teil von Dänemark. Auf der Insel leben rund 60.000 Einwohnerinnen und Einwohner.

In der dänischen Zeitung "Berlingske" heißt es: "Provokation erfordert eine klare Antwort – Vance hat in Grönland nichts zu suchen." Auch die "Jyllands-Posten" schreibt von einem "gefährlichen Spiel", welches Trump spiele, wenn er seinen Vizepräsidenten nach Nordwestgrönland schicke.

In einer Analyse der Zeitung "Politiken" schreibt der US-Korrespondent, es handle sich bei dem Besuch "um einen überstürzten und ungeschickten Versuch der USA, in Grönland Einfluss zu gewinnen".

"Das einzige Land, das Grönland bedroht, sind Sie"

Der dänische Aktivist und Organisator Orla Joelsen schrieb auf der Plattform X über ein Video von Vance, in dem er ankündigte, seine Frau nach Grönland zu begleiten: "Das einzige Land, das Grönland bedroht, ist das Ihre und Trumps."

In einem anderen Post witzelt Joelsen über den Abtransport von mehreren US-amerikanischen Fahrzeugen. "Wie viel amerikanisches Steuergeld wurde hier gespart?", fragt er in Richtung von Techmilliardär Elon Musk, der im Auftrag der US-Regierung mit der Effizienzbehörde Doge Wege finden soll, um Gelder einzusparen.

Die nun ungenutzt wieder verstauten Fahrzeuge waren noch für einen alten Reiseplan vorgesehen gewesen, bei dem Usha Vance auch die grönländische Hauptstadt Nuuk besuchen wollte. Diese Pläne wurden in der Zwischenzeit abgeändert, und ein solcher Besuch steht aktuell nicht mehr auf der Agenda – entsprechend sind auch die bereits getroffenen Vorbereitungen nun obsolet.

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"Besonders aggressiver Akt"

Die grönländische Wochenzeitung "Sermitsiaq" verfolgt den Besuch eng, das Interesse der Leserschaft vor Ort ist groß. Die meistgelesenen Artikel an diesem Tag sind "Sicherheitsberater und Minister nehmen an US-Besuch in Grönland teil", "Múte: Jetzt muss die internationale Gemeinschaft eingreifen" und "Die USA sind in das Zentrum von Nuuk eingezogen".

In einem Kommentar heißt es, dass der Besuch ein "sehr klares Signal an Dänemark, Grönland und die Nato ist, dass sie Grönland immer noch wollen".

Die grönländische Regierung werte den Besuch von Vance und seiner Frau "als besonders aggressiven Akt", schreibt die Zeitung zudem. Das sei insbesondere so, weil Grönland derzeit dabei ist, eine neue Regierung zu bilden.

In einer Stellungnahme hinterfragte der amtierende Ministerpräsident Múte Egede die langjährigen Beziehungen zwischen Grönland und den USA. Der neuen amerikanischen Führung gehe es lediglich darum, "unser Land über unsere Köpfe hinweg zu übernehmen", so Egede.

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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