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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zur US-Politik Netanjahu will mit Trump den Nahen Osten "verändern"
Donald Trump und Benjamin Netanjahu wollen in Washington über den Nahen Osten sprechen. Der US-Präsident macht seine Drohung wahr und verhängt neue Zölle. Alle Entwicklungen im Newsblog.
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Arbeitgeberpräsident rät zu Gelassenheit im Umgang mit Trump
11.08 Uhr: Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger rät zu Gelassenheit und Selbstbewusstsein im Umgang mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump. "Die EU kann wirtschaftlich auf Augenhöhe mit den USA mitspielen", sagt Dulger der Deutschen Presse-Agentur. Trump hatte im Wahlkampf und zuletzt vergangene Woche erneut US-Zölle auf EU-Importprodukte angekündigt. Dulger sagt, er würde erst mal abwarten, was komme.
"Selbstverständlich wird Trump versuchen, seine Wirtschaft zu schützen. Aber die Europäische Union ist ein Markt mit etwa 450 Millionen Menschen. Wir sind wer, zumindest was unseren Markt angeht. Wer in unseren Markt hinein verkaufen will, der wird sich dreimal überlegen, ob er seinen Markt abschottet." Damit sei am Ende niemandem geholfen. "Trump wird auf ein paar Märkten sicherlich Maßnahmen ergreifen, aber nicht auf allen."
Netanjahu kündigt "entscheidende" Gespräche mit Trump an
9.11 Uhr: Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu will bei seinem Treffen mit US-Präsident Donald Trump über "entscheidende Themen" für Israel und die Nahost-Region sprechen. Dazu gehörten "ein Sieg über die Hamas, die Freilassung aller unserer Geiseln und die Auseinandersetzung mit der iranischen Terror-Achse und allen ihren Bestandteilen", sagt Netanjahu vor seiner Abreise in die USA.
Die iranische Achse bedrohe Israel, den Nahen Osten und die ganze Welt, sagt der Regierungschef. Zu Irans Verbündeten zählen neben der Hamas in Gaza die von Israel ebenfalls militärisch geschwächte Hisbollah im Libanon sowie die Huthi-Miliz im Jemen.
Netanjahu betont erneut, dass Trump ihn als ersten Regierungschef aus dem Ausland empfangen werde. Dies sei ein Beweis "für die Stärke des israelisch-amerikanischen Bündnisses" sowie für "die Stärke unserer persönlichen Freundschaft".
Trump ist als ein enger Verbündeter Netanjahus bekannt, der wegen Israels Kriegsführung in Gaza international stark in die Kritik geraten war. Diese Freundschaft und Zusammenarbeit mit Trump habe bereits Versöhnungsabkommen mit weiteren arabischen Staaten erzielt, sagt Netanjahu. "Die Entscheidungen, die wir in diesem Krieg getroffen haben, haben bereits das Angesicht des Nahen Ostens verändert", sagte der israelische Regierungschef. In enger Kooperation mit Trump "können wir es sogar weiter und besser entwerfen".
China will Gegenmaßnahmen gegen Trump-Zölle ergreifen
4.55 Uhr: Das Handelsministerium in Peking erklärte am Sonntag, es lehne die von Trump gegen China verhängten neuen Zölle "entschieden ab". Es werde "entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen, um unsere eigenen Rechte und Interessen entschlossen zu schützen". Das Ministerium kündigte zudem an, dass es bei der Welthandelsorganisation Klage gegen Washington einreichen werde.
Nach Lesart Trumps soll mit den Zöllen der Schmuggel der Droge Fentanyl in die USA sowie der Zustrom illegaler Migranten gestoppt werden. "Fentanyl ist Amerikas Problem", erklärt das chinesische Außenministerium am Sonntag. "Die chinesische Seite hat eine umfassende Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten bei der Drogenbekämpfung durchgeführt und bemerkenswerte Ergebnisse erzielt."
US-Außenminister in Panama eingetroffen
3.40 Uhr: Zum Auftakt seiner ersten Auslandsreise besucht US-Außenminister Marco Rubio das mittelamerikanische Panama. Rubio wurde am Samstagabend (Ortszeit) auf dem Flughafen Panamá Pacífico nahe dem Panamakanal von seinem Amtskollegen Javier-Martínez Acha empfangen, wie panamaische Fernsehsender live berichteten.
Im Mittelpunkt seiner Gespräche mit Präsident José Raúl Mulino am Sonntag stehen die Zukunft des Panamakanals und die Migration. Rubio wird auch eine der Schleusen des Kanals besuchen. US-Präsident Donald Trump hat damit gedroht, die Kontrolle über die wichtige Wasserstraße, die Anfang des 20. Jahrhunderts von den USA gebaut wurde, zurückzufordern.
Trudeau: Verhängen 25 Prozent Zoll auf US-Produkte
3 Uhr: Der kanadische Premierminister Justin Trudeau hat in der Nacht zum Sonntag angekündigt, Zölle auf US-Produkte zu verhängen. Die Maßnahmen sind eine Antwort auf entsprechende Zölle, die US-Präsident Donald Trump nur Stunden zuvor unterschrieben hat.
"Ich erkläre, dass wir mit 25 Prozent Zöllen auf amerikanische Güter im Wert von 155 Milliarden Dollar antworten", sagte er. Darin eingeschlossen seien unter anderem Bier, Wein und Bourbon, Früchte und Gemüse, Bekleidung, Plastik und Holz. Trudeau sagte, dass "Zölle auf Waren im Wert von 30 Milliarden Dollar" am Dienstag in Kraft treten werden, gefolgt von weitergehenden Zöllen in 21 Tagen, "um kanadischen Unternehmen und Lieferketten die Möglichkeit zu geben, nach Alternativen zu suchen".
Daneben erwäge die kanadische Regierung Maßnahmen in anderen Bereichen, etwa im Handel mit Ressourcen. "Es lebe Kanada", beendete Trudeau seine Erklärung.
In einer emotionalen Rede hatte er die Jahrhunderte dauernden Beziehungen der Nachbarn USA und Kanada hervorgehoben. "Wir haben gemeinsam gekämpft, sind gemeinsam gestorben", erinnerte er an gemeinsame Einsätze kanadischer und amerikanischer Soldaten in diversen Kriegen. "Wir waren immer auf der Seite von euch Amerikanern", zeigte er sein Unverständnis für die von US-Präsident Donald Trump geplanten Zölle auf kanadische Produkte, die ab kommenden Dienstag in Kraft treten sollen.
Mexiko verhängt ebenfalls Zölle
2.55 Uhr: Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum erklärt auf der Onlineplattform X, sie habe ihren Wirtschaftsminister angewiesen, Zölle zu verhängen und weitere Maßnahmen zu ergreifen, um die Interessen Mexikos zu verteidigen. Zuvor hatten die USA pauschal Zölle auf alle Waren aus Mexiko verhängt. Sheinbaum schrieb weiterhin, sie weise kategorisch fälschliche Anschuldigungen des Weißen Hauses zurück, dass die mexikanische Regierung mit organisierten Verbrechergruppen verbündet sei. Sie suche jedoch keine Konfrontation, sondern Zusammenarbeit und einen Dialog mit den USA. Lesen Sie hier mehr zu den Auswirkungen der Zölle.
Trudeau beruft Kabinett ein
2.30 Uhr: Der kanadische Premierminister Justin Trudeau hat sich auf der Plattform X zu den Zöllen der USA geäußert. "Ich habe mich heute mit den Premierministern und unserem Kabinett getroffen und werde in Kürze mit der mexikanischen Präsidentin Sheinbaum sprechen. Wir haben dies nicht gewollt, aber Kanada ist darauf vorbereitet. Ich werde mich im Laufe des Abends an die Kanadier wenden", kündigte er an.
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters