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Donald Trump wird Präsident der USA: Zweite Amtszeit spaltet Meinungen


Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

US-Präsident spaltet Meinungen
"Der Menschenverstand hat Trump gewählt"

Pro & KontraVon Mario Thieme, Lara Schlick

28.12.2024 - 13:53 UhrLesedauer: 1 Min.
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Donald Trumps zweite Amtszeit: So unterschiedlich sind die Erwartungen an den US-Präsidenten. (Quelle: t-online)
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Donald Trump polarisiert. Was ist dem künftigen US-Präsidenten zuzutrauen? Zwei t-online-Nutzer streiten, ob er die richtige Wahl für die Amerikaner und den Rest der Welt ist.

Nach vier Jahren Pause, in denen Joe Biden an der Macht war, zieht Donald Trump wieder ins Weiße Haus ein. Seine zweite Amtszeit beginnt offiziell am 20. Januar, dem Tag seiner erneuten Vereidigung, und dauert vier Jahre.

Obwohl seiner Kontrahentin Kamala Harris gute Chancen auf den Wahlsieg eingeräumt wurden, setzte sich der 78-Jährige bei den US-Wahlen im November durch. 2016 siegte er noch knapp gegen Hillary Clinton, doch dieses Mal wählten ihn deutlich mehr Amerikaner als seine Kontrahentin von den Demokraten.

Nun befürchtet die deutsche Bundesregierung schlechtere wirtschaftliche Beziehungen zu den USA – einem der wichtigsten Handelspartner. Denn Trump kündigte, getreu dem Motto "America first", Strafzölle gegen Waren aus Europa an. Auch die finanzielle und militärische Unterstützung für die Ukraine könnte unter seiner Regentschaft deutlich geringer ausfallen oder gar gänzlich entfallen.

"Ich kann einfach nicht verstehen, dass so jemand derart viel Zuspruch bekommt", gesteht Nele Feininger ihre Fassungslosigkeit über den Wahlsieg Trumps, den sie als "menschenverachtenden Wutkürbis" bezeichnet. Artur Airich hingegen sieht in ihm einen fähigen Präsidenten, mit dem er viel teilt: "Als Mensch, als Geschäftsmann, als Mann, als Vater, als Ehemann ist Trump einer, der am besten zu meinen Vorstellungen passt", sagt er. Die grundverschiedenen Ansichten der beiden t-online-Nutzer sehen Sie oben im Video.

 
 
 
 
 
 
 
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Artur Airich: "Der gesunde Menschenverstand hat Trump gewählt."

Nele Feininger: "Das führt uns nicht auf den richtigen Weg, das kann nicht besser werden mit Donald Trump."

Donald Trump wird Präsident der Vereinigten Staaten – so hat es die Mehrheit der US-Bürger bei den Wahlen im November entschieden.
Damit regiert der 78-Jährige das Land nach vier Jahren Pause erneut.
Zwei t-online-Nutzer haben sehr unterschiedliche Erwartungen an seine zweite Amtszeit.

Nele Feininger: "Dieses Gesamtpaket, was Trump ausmacht und was er mitgebracht hat. Ich konnte das einfach nicht begreifen, dass das funktioniert hat ein zweites Mal – und dann eben auch mit so einem deutlichen Vorsprung zu seiner Kontrahentin.
Er spaltet das Land sehr stark. Und das war beim ersten Mal schon so und das wird auch jetzt so sein. Beziehungsweise ich vermute oder könnte mir vorstellen, dass es jetzt sogar noch schlimmer sein wird."

Artur Airich: "Er hat eine gesunde Menschen-Einstellung über gewisse Dinge: Familie, Arbeit, illegale Migration. Er hat eine gesunde Einstellung, die nicht unbedingt dem entspricht, die anders denkend sind. Aber das ist Demokratie. Und er hat sich jetzt durchgesetzt, mit seinen Prinzipien."

Trump glaubt, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine beenden zu können. Dass Kreml-Chef Putin sich auf ihn einlässt, bezweifelt t-online-Nutzerin Nele Feininger.

Nele Feininger: "Zu sagen: 'Mensch, wenn ich komme, dann gibt es eine Lösung, dann werde ich das beenden, dann ist Schluss mit lustig.' Als wenn er jetzt derjenige wäre, der da kommt, auf dem Spielplatz eine Streitigkeit zwischen zwei Schuljungs beendet und auf den alle gewartet hätten. Also für mich klingt das in erster Linie nach diesem typischen Gehabe von Donald Trump. Also ich kann mir nicht vorstellen, dass der Plan aufgeht."

Artur Airich: "Trump kommt als Präsident des mächtigsten Landes dieser Welt und sagt: 'Ich will den Krieg beenden.' Und dann wird er verspottet. Also für mich ist das ein purer Wahnsinn. Leute, ihr müsst sagen: Gut, dass es dich gibt, Trump. Donald, das ist sehr gut, dass es dich gibt. Zweitens: Es ist sehr gut, dass du diesen guten Wunsch hast.

"America first", "Amerika zuerst" lautet das Leitmotiv von Trump. Dass er nationale Interessen vor globale Beziehungen stellt, kann t-online-Nutzer Artur Airich nachvollziehen.

Artur Airich: "Trump sagt: America first. Klar, zuerst natürlich – aber das ist okay. Oder ist das schlimm? Das ist überhaupt nicht schlimm.
Diesen Vorwurf kann man ihm nicht machen, wenn er sich in erster Linie um seine eigene Wirtschaft oder die Wirtschaft seines eigenen Landes, was er regieren wird, kümmert.
Trump ist nicht als Bundeskanzler für die Bundesrepublik Deutschland gewählt worden, sondern für die USA."

Nele Feininger: "Also ich glaube, dass wir einfach viele Probleme in der Welt haben, die wir alle gemeinsam tragen müssen. Und dass dieses Konzept 'America first', wir zuerst, unser Land geht vor, dass das einfach heutzutage nicht mehr aufgehen kann.
Das ist auch der Punkt, der mir persönlich Sorge bereitet, weil ich mir einfach die Frage stelle: Wenn ein Land, so groß wie Amerika, mit einem solchen Einfluss, diesen Weg jetzt geht… Wie wird das für uns alle anderen werden?"

Bundeskanzler Olaf Scholz gilt vielen als Zögerer und Zauderer. Manche meinen, es brauche vielmehr einen lautstarken Macher wie Trump in Deutschland. Andere befremdet diese Vorstellung.

Nele Feininger: "Wenn ich jetzt Trump und Scholz miteinander vergleiche, ist Scholz auf jeden Fall für mich die bessere Wahl.
Und meine Sorge ist so ein bisschen eben: Schwappt diese Stimmung noch mehr zu uns über? Dass ein Donald Trump genau derjenige ist, den man braucht, der ja eine starke und feste Führungspersönlichkeit zu sein scheint."

Artur Airich: "Trump hat dem Land gutgetan. Deshalb wurde er wiedergewählt. Deshalb und vor allem in Anbetracht der Situation, wie gegen ihn geschossen wurde – in Europa, aber auch in den USA. Die Menschen haben am Ende entschieden. Das ist gut, das ist deren freier Wille. Und ich hoffe, dass es in Deutschland auch dazu kommt, dass wir einen haben, noch mal, ja, dass wir einen haben wie Trump – ähnlich, so wie er gesinnt eingestellt, aber auch fähig, das Land wieder nach vorne zu bringen."

Nach amerikanischem Recht darf ein Politiker nur zwei Amtsperioden lang Präsident sein. Das ist also seine letzte Chance, sein Versprechen einzulösen, und zwar, Amerika wieder groß zu machen.

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Welche Meinung zum Thema haben Sie? Schreiben Sie eine E-Mail an Lesermeinung@stroeer.de

Verwendete Quellen
  • Videointerviews mit den t-online-Nutzern Nele Feininger und Artur Airich
  • mit Video- und Fotomaterial von u.a. Reuters, IMAGO und Getty
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