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USA rätselt um nächstes Flugobjekt: Was steckt dahinter?


Zweiter Abschuss
Nächstes Rätsel: Was steckt hinter dem neuen Flugobjekt?

Von t-online, dpa, afp, KS

Aktualisiert am 11.02.2023Lesedauer: 3 Min.
Eine F-22: Die USA hatte ein weiteres Flugobjekt abgeschossen.Vergrößern des BildesF-22: Mit einem solchen Kampfjet haben die USA am Freitag ein weiteres Flugobjekt abgeschossen. (Quelle: IMAGO/Romeo Guzman)

Erst hatte die USA einen chinesischen Ballon registriert, wenige Tage später tauchte ein weiteres Flugobjekt auf. Das US-Militär schoss auch dieses ab – und hofft nun auf Informationen.

Die US-Luftwaffe hat am Freitag ein weiteres "Flugobjekt" über amerikanischem Territorium abgeschossen – doch viele Fragen zu dem Vorfall sind weiterhin offen. So blieb zunächst unklar, wo das Flugobjekt hergekommen war und welchem Zweck es diente.

Nach Angaben des Militärs stellte der Abschuss über dem US-Bundesstaat Alaska kein größeres Risiko für Menschen oder Gebäude am Boden dar. Ein F-22-Kampfjet habe das Flugobjekt am Freitag um 13.45 Uhr US-Ostküstenzeit in etwa zwölf Kilometern Höhe abgeschossen, wie ein Pentagon-Sprecher mitteilte.

Nachdem sich der Pilot des Kampfjets davon überzeugt habe, dass das Flugobjekt unbemannt war, habe Präsident Joe Biden "als Vorsichtsmaßnahme" den Abschuss empfohlen, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby.

Um was für eine Art Flugobjekt handelte es sich?

Laut Kirby sei das abgeschossene Flugobjekt viel kleiner gewesen als der kürzlich aufgetauchte mutmaßliche Spionageballon aus China. "Es hatte die Größe eines Kleinwagens." Der Ballon hingegen habe eher die Größe von zwei bis drei Schulbussen gehabt. Das zu erwartende Trümmerfeld sei daher viel kleiner.

Das Gerät habe keine Überwachungsausrüstung gehabt, berichtete der Sender CNN unter Berufung auf einen US-Regierungsvertreter. Die "New York Times" schrieb, mehrere US-Vertreter seien der Auffassung, dass es sich bei dem neuen Objekt ebenfalls um einen Wetterballon gehandelt habe. Ein Vertreter des Verteidigungsministeriums habe jedoch betont, dass das Objekt beim Aufprall auf das gefrorene Meer in Stücke zerbrochen sei. Das widerspreche der Ballon-Theorie. Auch ein anderer US-Beamter sagte zu "ABC News" auf die Frage, ob das Objekt "ballonartig" sei, dass es "nicht mit irgendeiner Art von Antrieb flog" – und daher nicht vergleichbar.

Video | So funktionieren Spionageballons
Quelle: Glomex

Für eine Abteilung des Pentagons könnte das neue Flugobjekt einen ganz anderen Ursprung haben: Die Ufo-Einheit legt ihren Fokus auf mögliche außerirdische Ursprünge. Die Task Force entstand im August 2020 – einem der letzten Monate der Regierung unter Donald Trump. Mehr dazu lesen Sie hier. Wie ein US-Beamter mitteilte, schien das Objekt zu schweben und wurde als "zylindrisch und silbergrau" beschrieben. Die Meldung von unerklärlichen Himmelsphänomenen habe zugenommen. Das Pentagon hatte aber deutlich gemacht, dass keine Beweise für außerirdisches Leben gefunden worden seien.

Weiteren Aufschluss erhofft sich die US-Regierung nun durch die Bergung der Trümmer. "Es werden Wiederherstellungsversuche unternommen", versicherte Kirby. Doch die Bergung dürfte sich schwierig gestalten, da Boote den zugefrorenen Ort des Absturzes nicht erreichen könnten, schrieb die "Washington Post".

Besteht ein Zusammenhang zum Spionageballon?

Ob es einen Zusammenhang mit dem mutmaßlich für Spionagezwecke eingesetzten chinesischen Ballon gibt, der vor einer Woche vom Himmel geholt worden war, blieb zunächst offen. Das US-Militär hatte ihn mehrere Tage über amerikanisches Festland schweben lassen und dann vor der Küste des Bundesstaates South Carolina über dem Atlantik abgeschossen.

Die USA werfen Chinas Regierung vor, sie habe damit Militäreinrichtungen ausspionieren wollen. Peking sprach dagegen von einem zivilen Forschungsballon, der vom Kurs abgekommen sei – und bezeichnete den Abschuss als "Überreaktion". Der Vorfall sorgte für zusätzliche Spannungen im ohnehin belasteten Verhältnis beider Länder. Mehr dazu lesen Sie hier.

Zur Herkunft des neuen Flugobjekts machte die US-Regierung keine Angaben. "Ich möchte noch einmal betonen, dass wir nicht wissen, wem dieses Objekt gehört", sagte Kirby.

Hat die chinesische Regierung auf den Vorfall reagiert?

Am Freitag setzte Washington im Zusammenhang mit dem Ballon sechs chinesische Unternehmen auf die sogenannte Schwarze Liste. Damit dürfen an sie ohne vorherige Genehmigung der US-Regierung keine US-Technologie und keine US-Produkte geliefert werden. Die sechs betroffenen Unternehmen unterstützen nach Angaben des US-Handelsministeriums das chinesische Programm zur Modernisierung der Streitkräfte, vor allem im Bereich Raumfahrt und damit auch bei der Entwicklung von Ballons.

China hatte nach der Entdeckung des Ballons über den USA den Spionagevorwurf zurückgewiesen. Peking sprach stattdessen von einem zivilen Ballon für meteorologische Zwecke, der vom Kurs abgekommen sei. US-Vertreter haben diese Darstellung inzwischen mehrmals entschieden zurückgewiesen und bekräftigt, dass es sich um einen Spionageballon gehandelt habe. Eine Reaktion aufseiten der chinesischen Regierung bezüglich des neuen Flugobjekts gab es bisher nicht.

Das Flugobjekt sei am Donnerstagabend (Ortszeit) erstmals gesichtet worden, sagte Kirby. Biden sei sofort informiert worden und habe am Freitagmorgen den Abschussbefehl gegeben. Kanada habe die Entscheidung unterstützt und sei eingeweiht gewesen, erklärte der Premierminister des Nachbarlands, Justin Trudeau.

Verwendete Quellen
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