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Afghanistan: Menschen in Kabul protestieren gegen Schulverbot für Mädchen


Entscheidung der Taliban
Menschen in Kabul protestieren gegen Schulverbot für Mädchen

Von dpa, afp
Aktualisiert am 26.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Proteste in Kabul: Frauen und Mädchen gingen in der afghanischen Hauptstadt auf die Straße.
Proteste in Kabul: Frauen und Mädchen gingen in der afghanischen Hauptstadt auf die Straße. (Quelle: Glomex)

Mädchen sollen auch weiterführende Schulen besuchen dürfen: Das machte die internationale Gemeinschaft zur Bedingung für Hilfe in Afghanistan. Die Taliban halten sich daran nicht – das sorgt für Kritik.

Mehrere Dutzend Menschen haben am Samstag in Kabul gegen die Entscheidung der militant-islamistischen Taliban protestiert, Mädchen den Besuch weiterführender Schulen in Afghanistan zu verwehren. Videomaterial örtlicher Medien zeigte, wie einige Dutzend Frauen und Mädchen ihr Recht einforderten, zur Schule zu gehen und arbeiten zu können.

Die Demonstration habe friedlich geendet, sagte einer der Organisatoren der Nachrichtenagentur dpa. Bei früheren Protesten hatten die Taliban Teilnehmer sowie darüber berichtende Journalisten eingeschüchtert und schikaniert.

Mädchen sollen neue Schuluniform bekommen

Die Taliban hatten am Mittwoch entgegen ihrer Zusage mitgeteilt, Schülerinnen ab der 7. Klasse bliebe die Teilnahme am Unterricht bis auf Weiteres untersagt. Zunächst solle für Mädchen eine Schuluniform entworfen werden, die sich nach den Werten der islamischen Scharia sowie der afghanischen Kultur und Tradition richte. Die Islamisten hatten zuvor eigentlich angekündigt, unter Auflagen dürften mit Beginn des neuen Schuljahres auch Mädchen weiterführender Schulen wieder am Unterricht teilnehmen.

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Die Entscheidung sorgte für scharfe Kritik westlicher Staaten und der EU. Die USA sagten nach der Schließung der weiterführenden Schulen für Mädchen die für dieses Wochenende geplanten Gespräche mit den Taliban am Rande des Forums von Doha ab.

Einschränkungen für Frauen seit Machtübernahme der Taliban

Das Recht von Frauen auf Bildung ist eine der Hauptbedingungen der internationalen Gemeinschaft für Hilfen an die nicht anerkannte Taliban-Regierung. Als die Islamisten im August vergangenen Jahres die Macht übernahmen, hatten sie offiziell wegen der Corona-Pandemie alle Schulen geschlossen. Zwei Monate später durften nur Jungen und in den allermeisten Provinzen Mädchen nur bis zur sechsten Klasse zurückkehren.

An Universitäten finden Seminare nun nach Geschlechtern getrennt statt. Getrennte Schulklassen gab es auch schon früher. Seit ihrer Rückkehr an die Macht erließen die Islamisten immer strengere Vorschriften für das öffentliche Leben. Frauen können in vielen Fällen nicht mehr zurück an ihre Arbeitsplätze.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP
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